Lörrach Beherzter Einsatz für Tiere

Die Oberbadische
Tierheim-Jubiläum mit (v.l.) Michael Wilke, Christel Habermann, Hannelore Nuß, Ursula Vollmer, Karola Kunze, Renate Mittner und Elisabeth Schweitzer Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Tierheim: Halbes Jahrhundert Station „Heilisau“

Von Peter Ade

Lörrach-Hauingen. „Mit einem „Tag der offenen Tür“ und zahlreichen Gästen aus Stadt und Land feierte der Tierschutzverein Lörrach am Sonntag das 50-jährige Bestehen des Tierheims in der „Heilisau“ bei Hauingen. „Tieren wird hier großartig geholfen“, würdigte Bürgermeister Michael Wilke den Einsatz des Personals.

„Heute ist ein großer Tag für den Tierschutz“, freute sich Vorsitzende Christel Habermann im Rückblick auf die Gründerjahre und die kontinuierliche Entwicklung des Tierheims zur größten Einrichtung ihrer Art zwischen Waldshut-Tiengen und Freiburg (wir berichteten).

Der seit 1937 bestehende Tierschutzverein hat den Hort für verstoßene und herrenlose Geschöpfe 1966 errichtet. Aus dem anfänglichen Hundezwinger wurde bald eine Auffangstation auch für Katzen, Hasen, Meerschweinchen und andere Haustiere. Das Tierheim hat zurzeit 24 Hundegehege und kann 40 bis 45 Katzen sowie 20 bis 40 Kleintiere aufnehmen. Etwa 350 Tiere jährlich – fast eines pro Tag – werden über das Heim in gute Hände vermittelt.

Habermann – seit 2006 Vorsitzende – würdigte das Engagement ihrer verstorbenen Vorgängerin Ilse Dengler, die das Heim seit 1987 leitete und 1999 an Karola Kunze übergab. Der Verein beschäftigt heute sechs Mitarbeiter, zwei in Voll-, vier in Teilzeit.

Jahr für Jahr verschlingt der Betrieb fast 170 000 Euro, die durch die Beiträge der 270 Mitglieder allerdings nicht zu decken sind. Es braucht daher öffentliche Gelder und Spenden. Auch Erbschaften helfen immer wieder, um über die Runden zu kommen und notwendige Investitionen zu sichern.

Mit dem Tierheim übernehme der Verein Aufgaben, für die eigentlich die Gemeinde zuständig sei, nämlich herrenlose Tiere aufzunehmen und nach Möglichkeit an neue Besitzer zu vermitteln, beschrieb Bürgermeister Wilke die Bedeutung der Station. Für den Bau des neuen Katzenhauses im Jahr 2012 habe die Stadt 100 000 Euro zugeschossen. Man sei bereit, in Kürze auch den Bau eines neuen Auslaufs für Hunde zu unterstützen.

„Jedes Tier ist ein Geschöpf Gottes“, zitierte Altstadträtin Ursula Vollmer – seit Jahrzehnten eine große Fürsprecherin des Tierschutzes – den Heiligen Franziskus. Sie dankte dem Team ausdrücklich.

Als „schändlich“ bezeichnete es Vollmer, dass Tiere vielfach wie „Abfallprodukte der Gesellschaft“ behandelt würden. Lobende Worte fand sie für den „Lörracher Weg“ im Umgang mit der Taubenplage: Vergiften komme nicht in Frage. Stattdessen würden aus zwei Taubentürmen regelmäßig die frisch gelegten Eier entnommen und entsorgt.

Bei einem Rundgang durchs Tierheim überzeugten sich die Gäste vom gepflegten Zustand der Gesamtanlage. Zum Rahmenprogramm des Jubiläums gehörten eine Hundevorführung, ein Flohmarkt und ein Infostand zum Thema „Tierschutz“.

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