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Lörrach Besondere Fähigkeiten fördern

Die Oberbadische
Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Hochbegabtenklasse: Informationsabend am Hebelgymnasium / Anmeldung bis 2. März

Das Hebelgymnasium wird zum kommenden Schuljahr eine neue Hochbegabtenklasse bilden. Gesucht werden mindestens 16 Schüler mit überdurchschnittlichen intellektuellen Fähigkeiten.

Lörrach. Nach erfolgreichem Eignungstest im März sollen sie ab September eine eigene 5. Klasse bilden. An einem gut besuchten Informationsabend in der Aula der Schule informierten Lehrer und Experten über das Phänomen Hochbegabung sowie ihre Erfahrungen in der Arbeit mit hochbegabten Kindern am „Hebel“.

Giselle Reimann, Psychologin am Zentrum für Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie in Basel, stellte gleich zu Beginn ihres Vortrages heraus, dass hochbegabte Kinder auf jeden Fall eine spezielle schulische Förderung erhalten sollten. „Diese Kinder sollten die gleichen Chancen zur Entfaltung ihres Potenzials haben wie Normalbegabte“, betonte sie.

Es sei nur gerecht, Kindern entsprechend ihrer Fähigkeiten unterschiedlich viel Förderung zu ermöglichen. Gerade bei hochbegabten Kindern könnten sich dann häufig zu beobachtende Verhaltensauffälligkeiten wie Tagträumerei, Antriebsarmut, Depression oder auch übertriebener Perfektionszwang abbauen.

Kontakt mit ähnlich fähigen Kindern wichtig

Wichtig sei es, so Reimann, hochbegabte Kinder in Kontakt mit ähnlich fähigen Kindern zu bringen, so wie es am Hebelgymnasium in den derzeit zwei Hochbegabtenklassen (8. und 10. Klasse) der Fall ist. In diesen kleineren Spezialklassen können die fortgebildeten Lehrer gezielt die ganze Persönlichkeit des besonderen Kindes fördern – nicht nur die schulische Leistung.

„Das Kind fühlt sich in Hochbegabtenklassen besser sozial akzeptiert und der ganze Unterricht wird anhaltend anspruchsvoller, was solchen Kindern gut tut“, betonte Reimann. „Das Kind muss und darf hier deutlich mehr leisten.“ Dennoch müsse man auch in diesen Klassen berücksichtigen, dass Hochbegabte häufig eine breite Leitungs- und Begabungsspanne hätten und sehr unterschiedliche Persönlichkeiten seien. Daher sei es auch normal, dass der Unterricht in Hochbegabtenklassen nicht immer nur störungsfrei laufen könne.

Von solchen Erfahrungen konnte auch Gerhild Nagel berichten, die seit einigen Jahren Hochbegabte am Hebelgymnasium unterrichtet. Manchmal dauere es zu Beginn der Stunde etwas länger, bis Streitigkeiten aus der vorangegangenen Pause ausdiskutiert würden. Dann aber, wenn die Fokussierung da sei, gehe der Unterricht viel schneller voran als in normalen Klassen. Ihre Kollegin Sarah Henze verwies auf die schnelle Auffassungsgabe der Hochbegabten, so dass Unterrichtsstunden im Hochbegabtenzug besonders seien. „Da der Unterrichtsstoff schneller verstanden wird, entstehen auch mehr Zeiträume zur individuellen Förderung“, so Henze.

Weniger Pflichtstunden, mehr Zeit für zusätzliche Angebote

Studiendirektor Michael Rachel verwies auf die besondere Stundentafel für Hochbegabte am „Hebel“. So haben diese bereits in der 5. Klasse etwas weniger Pflichtstunden in den normalen Fächern, dafür zusätzliche Angebote im „Additum“, in dem die Schüler entsprechend ihrer Begabung Gelerntes in Projektarbeiten vertiefen und differenzierte Selbstlernangebote erhalten.

Drei hochbegabte Schüler des „Hebel“ aus der Unter-, Mittel- und Oberstufe berichteten abschließend von ihren Erfahrungen aus dem Schulalltag. Es sei von Anfang an sehr angenehm gewesen, unter Gleichen sein zu dürfen. Dadurch seien sie nicht mehr in der Außenseiterrolle, wie sie es teilweise in der Grundschule noch erlebt hätten. Trotz ihrer Besonderheit, die sie selbst gar nicht als so besonders empfänden, fühlten sie sich in das Schulleben am „Hebel“ sehr gut integriert. Man sei zwar in den Klassen gerne unter sich, doch insgesamt gebe es innerhalb der Jahrgangsstufe keine Probleme mit Gleichaltrigen.

Weitere Informationen: Anmeldungen für das Aufnahmeverfahren zum neuen Hochbegabtenzug können bis 2. März im Sekretariat (Baumgartnerstraße 28, Tel. 07621/2830) vorgenommen werden. Hierbei können auch weitere Fragen zum Aufnahmeverfahren geklärt werden. Eine weitere Informationsmöglichkeit HBZ besteht am „Tag der gläsernen Schule“ am 27. Februar (Samstag, 9-13 Uhr). Mehr Infos unter www.hebel-gymnasium- loerrach.de

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