Lörrach Beste Spürnase Deutschlands

Die Oberbadische
Roland Engler und sein Boxer „Titan von Bockreiter“ wurden Deutscher Meister bei den Fährtenhunden. Foto: Silvia Waßmer Foto: Die Oberbadische

MeisterschaftRoland Engler wurde mit seinem Boxer Titan Deutscher Meister

Er hat eine sehr feine Nase und ließ sich auch von einer falschen Fährte nicht in die Irre führen: Boxer „Titan von Bockreiter“ erlangte bei der Deutschen Meisterschaft der Fährtenhunde mit seinem Herrchen Roland Engler die Höchstpunktzahl von 100 Punkten und wurde damit Deutscher Meister.

Von Silvia Waßmer

Auf einem 3000 Schritte langen Parcours galt es, einer zuvor gelegten Fährte zu folgen und dabei sieben Gegenstände zu erschnüffeln. „Wir vom Boxer-Klub Lörrach sind sehr stolz auf unseren Deutschen Meister“, sagte Vorsitzender Manfred Pflüger und bezeichnete diesen als „Aushängeschild des Vereins“.

Der Elsässer Roland Engler ist seit 1983 Mitglied des Lörracher Klubs, unter dessen Flagge er nun vom 23. bis 25. Oktober bei der 28. Deutschen Meisterschaft der Fährtenhunde in Magdeburg antrat.

Ausgerichtet wurde die sehr anspruchsvolle Meisterschaft von der dortigen Ortsgruppe des Boxer-Klubs im Beisein von Leistungsrichter Kai Möckel aus Zwickau. Dabei wurde drei Stunden vor Beginn der Veranstaltung eine Fährte gelegt, der es für die Teilnehmer zu folgen galt.

Ihr Verlauf umfasste sowohl rechte Winkel als auch Kurven und weitere Richtungsänderungen. Mit 3000 Schritten sei sie aber „außergewöhnlich lang“ gewesen, erzählte Engler. Doch gerade das habe Titan, der in vier Monaten elf Jahre alt wird, sehr gefallen. „Ich trainiere viel mit langen Fährten“, erklärt der Hundeführer. Eine halbe Stunde vor Beginn der Meisterschaft wurden auf dem Parcours zudem zwei falsche Fährten gelegt, um die Aufgabe für die Vierbeiner zu erschweren.

Die Boxer mussten sieben, nach dem Fährtenleger riechende Gegenstände auf der Strecke erschnüffeln. Sie bestehen aus Holz, Leder, Teppich oder Textilien und haben alle eine vorgegebene Größe.

Sobald der Fährtenhund bei einem dieser Gegenstände angekommen ist, sollte er entweder „Platz“ machen, sitzen oder stehen, erläutert Engler das Prozedere. Macht er dies nicht, gibt es Punktabzüge. Dieser droht auch, wenn der Hund während der Fährte die Nase hebt, die Piste verlässt, die Winkel nicht korrekt abläuft oder keinen gleichmäßigen Rhythmus findet.

Titan allerdings laufe in dieser Hinsicht immer „wie ein Uhrwerk“, scherzte der neue Deutsche Meister. Verlässt ein Hund während des Wettkampfs die Fährte mehr als 10 Meter – das ist der Abstand, in dem der Hundeführer folgt – wird er disqualifiziert. Bei der Deutschen Meisterschaft ereilte 14 von 41 Startern dieses Schicksal. „Viele trainieren auf Gras, weil man dort die Gegenstände besser sieht und es für den Hund leichter ist“, vermutete Engler eine mögliche Ursache für die vielen Disqualifikationen. Bei der Deutschen der Meisterschaft wurde die Fährte auf Ackerboden gelegt.

Um an dem Wettkampf überhaupt teilnehmen zu können, müssen im Vorfeld zwei Qualifikationen im Heimatverein mit mindestens 90 Punkten absolviert werden. Sind diese erfolgreich bestanden, folgt die Landesentscheidung.

Diese fand in diesem Jahr am 3. und 4. Oktober in Ravensburg statt, wo Roland Engler mit Titan und ebenfalls 100 Punkten Landesmeister wurde.

Nach der Deutschen Meisterschaft folgt nun am kommenden Sonntag die Weltmeisterschaft im sächsischen Frankenberg. Bei dieser werde er allerdings, da er im Elsass wohne, für Frankreich starten, berichtete Engler, der mit Titan auch schon französischer Vize-Meister aller Rassen war.

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