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Lörrach Brunnen als Zeichen der Solidarität

Die Oberbadische
Am Brunnen auf dem Alten Mark ließ man zahlreiche Luftballons steigen. Foto: Beatrice Ehrlich Foto: Die Oberbadische

Menschenrechtsorganisationen setzen mit dem Brunnenfest in der Innenstadt ein Zeichen

Von Beatrice Ehrlich

Lörrach. Die Arbeit hat Früchte getragen: Am Ende des Brunnenfestes sah man frohe Gesichter auf allen Seiten. Zum dritten Mal ist es den Lörracher Menschenrechtsorganisationen rund um Unicef mit Christine Langen an der Spitze auf unterhaltsame Weise gelungen, mit Aktionen und Gesprächen Bürger mit ihren Anliegen bekannt zu machen.

Selbst dem unsteten Treiben des Wettergottes, der die Stadt am Samstag abwechselnd mit Wolkenbrüchen und strahlendem Sonnenschein überzog, hatten die liebevoll und anspielungsreich geschmückten Brunnen bis zum Nachmittag standgehalten. Pünktlich zur gemeinsamen Ballonaktion von allen beteiligten Organisationen lichtete sich der Wolkenschleier wieder, so dass die Ballons zum Klang von John Lennons gemeinsam gesungenen Friedenslied „Imagine“ in den blauen Herbsthimmel aufsteigen konnten.

In seiner Grußrede lobte Bürgermeister Michael Wilke das Engagement von allen Beteiligten „in einer hektischen Zeit“ und wünschte sich, dass nicht nur die Brunnen, sondern ganz Lörrach künftig zu einem Ort der Begegnung werde, zwischen Einheimischen und Zugewanderten – „an 365 Tagen im Jahr“. Mit Bezug auf Gustav Struves Proklamation von „Freiheit, Bildung und Wohlstand für alle“ aus dem Jahr 1848 schlug er den Bogen von der aktuellen Flüchtlingskrise zum Revolutionsjubiläum am heutigen Montag, verbunden mit dem Aufruf an alle, sich des Werts von Demokratie, Frieden und Menschenrechten gerade heute bewusst zu werden

Eine Performance von Theaterleuten des Freien Theaters Tempus fugit an der Wolkenwaage am Senigallia-Platz war der aufregende Schlusspunkt eines langen Tages, an dem sich die Menschenrechtler mit ihrer Botschaft mitten auf dem Marktplatz unter die Einkaufenden gemischt hatten. Demokratie, Frieden und Menschenrechte in der Welt, aber auch ganz aktuell der Umgang mit Flüchtlingen vor Ort standen im Mittelpunkt vieler Gespräche und Aktionen rund um die festlich geschmückten Brunnen in der Innenstadt: Ander Tumringer Straße präsentierten sich die Gruppe „Refugees welcome“ mit Musik und Partyatmosphäre und das SAK-Kinderbüro mit Aktivitäten für kleine Besucher. Am Alten Markt hatten Unicef, Kiwanis und Amnesty International ihre Zelte aufgeschlagen.

Ganz im Vordergrund: die Unicef-Juniorbotschafter, unter ihren neuen Leiterinnen Fernanda Tröger und Anna Fahrnländer ein maßgeblicher „Motor“ dieses Brunnenfestes. Mit einem leibhaftigen Esel und einer großen Fotowand zogen die jungen Leute sofort die Aufmerksamkeit auf sich, und den ganzen Mittag drängten sich Mädchen um den Tisch, wo man sich Henna-Tattoos malen lassen konnte.

Viel Interesse erregte auch der mit Blumen, Früchten und Gebäck geschmückte Brunnen der Matthäusgemeinde. Elke Sigmund forderte dort alle Vorbeikommenden auf, sich zu bedienen und hatte darüber hinaus noch „Free Hugs“, also Gratis-Umarmungen, im Angebot – ein Angebot, das manche gerne annahmen und andere höflich dankend ablehnten.

Ein weiterer Anziehungspunkt war der kunterbunte Elefant einer Schulklasse vom Burgschulhaus Riehen, ganz zu schweigen vom Duft frischer Waffeln und den großzügig ausgestatteten Kuchenbüffets, mit denen die Besucher an verschiedenen Ständen verwöhnt wurden.

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