Von Peter Ade
Lörrach-Hauingen. Bunt, bäumig und in seiner Themenvielfalt brandaktuell war der Brauchtumsumzug als Höhepunkt der Hauger Buurefasnacht. 15 000 Zuschauer verfolgten am Sonntag jubelnd und klatschend das Spektakel der 2000 Masken- und Hästräger aus 135 Zünften und Cliquen.

Kostümierte Kinder belebten als Einzelnarren und in Gruppen das kunterbunte Geschehen und bildeten zusammen mit den großen Akteuren einen herrlichen Lindwurm. Entlang der Umzugsmeile waren Häuser, Hofeingänge und öffentliche Plätze dekoriert.

Der seit mehr als 15 Jahren für die Organisation verantwortliche Zugmarschall Hans-Dieter Werner und der Erste Zunftmeister der Fasnachtsgesellschaft Buurefasnacht Hauingen, Ralf Renckly, waren zufrieden mit dem Ablauf und der Disziplin der Teilnehmer. „Unsere Freunde haben sich echt gewaltig ins Zeug gelegt“, bekundete Renckly seine Begeisterung über das Angebot der Larven- und Hästräger, der Blasmusik-Formationen und Guggen.

Die Gruppen kamen aus allen Landstrichen der schwäbisch-alemannischen Fasnacht. Stark vertreten waren die Nachbarn aus dem Wiesental, aber auch die Ortenau und der Schwarzwald, darunter viele „Stammgäste“ – Narren, die sich eine Fünfte Jahreszeit „ohni des tolli Hauge“ einfach nicht vorstellen können. Mit dabei war die Biengener Stai’bruch-Hexe „Babett“, die mit einem selbstgebrannten Zauber-Chrütter die Gastgeber betören wollte.

Aus Tübingen kamen Georgs-Deifel und Neckar-Hexa, aus Schramberg Schinderhexen, aus Wehr die Wehra-Dämonen, aus Laufenburg Bergfüchse, vom Kaiserstuhl die Muni-Schällä und aus Schutterwald der Fanfarenzug.

Angeführt wurde der von Karl-Frieder Gressel und Roland Hauber kommentierte Zug vom Musikverein Hauingen und den Hauger Traditionscliquen. Es folgten die Gastzünfte, deren Chefs bei einem Empfang in der Festhalle von Ortsvorsteher Günter Schlecht und Zunftmeister Renckly begrüßt wurden.

Ein Stelldichein gaben sich auch die politische Prominenz der Region und die Köpfe der Narrenverbände aus Landschaft und Vogtei. Bei Umtrunk und Ordensverleihung hagelte es Komplimente für die Verantwortlichen der Buurefasnacht.

Der Festzug hat reibungslos geklappt. Freiwillige Feuerwehr, DRK sowie die Polizei sorgten mit 70 Kräften für Sicherheit und vor allem dafür, dass die zum Teil monströsen Umzugswagen und ihre Zugmaschinen – zum Beispiel das Riesengefährt der Hüsinger Kuckucke – gefahrlos durch enge Straßen tuckern konnten. Nach dem Umzug wurde mit Pauken und Trompeten das Narrendorf eröffnet. Überall gab’s Verpflegungsstände der Cliquen und Vereine.

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