Von Beatrice Ehrlich Lörrach-Brombach. In regelmäßigen Abständen stellt die Künstlerin Renate Schöpflin in ihrer Skulpturenwerkstatt auf dem Schöpflin-Areal Künstlern aus der Region Ausstellungsfläche zur Verfügung. Dadurch entstehen rund um ihre eigenen Werke herum immer wieder reizvolle Ausstellungen, die von stilistischer und inhaltlicher Vielfalt geprägt sind. Im Rahmen einer stimmungsvollen Vernissage wurde die aktuelle Werkschau der zehn Künstler, die seit dem 1. Oktober dort zu sehen ist, nun erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Heiner Quade, selbst mit illustrativen, zum größeren Teil intensiv farbigen, schwarz umfassten Zeichnungen vertreten, die an Hinterglasbilder, manchmal auch Basler Fasnachtslaternen erinnern, stellte in seiner Eröffnungsrede die verschiedenen Künstler vor. Nadine Kerrom bietet mit ihren Bildern Möglichkeiten zur Kontemplation: dezent kolorierte Flächen setzen sich zu neuen Motiven zusammen, der Blick spielt einem einen Streich – sieht man dort eine Landschaft angedeutet oder einen Säulenabschluss" Christel Müller-Stöcklins Bilder wirken auf den ersten Blick wie von rätselhaften Strukturen durchzogene Farbexplosionen, bei näherem Hinsehen verbergen sich in ihnen ganze Ansichten von Straßen, Häusern und Bäumen. Völlig anders die Herangehensweise des anthroposophisch geschulten Künstlers Uli Becker. Er arbeitet abstrakt mit intensiv farbigen Flächen, seltener auch menschlichen Umrissen, die im Gang, der zum Loft führt, die Blicke auf sich lenken. Jutta Benndorf ist ein künstlerisches Chamäleon, die sich hinter verschiedenen Malstilen „verstecken“ kann. Schemenhaft angedeutete, mit dem Hintergrund verfließende Figuren kann man in ihren Acrylbildern ebenso finden wie Porträts von Menschen etwa einer Cellistin mit ihrem Instrument oder ein Füllhorn, aus dem sich Farben dem Betrachter entgegen ergießen. Heidi Büchele ist Autodidaktin und arbeitet gern experimentell mit Acrylfarben und Spachteltechniken. In ihren intensiv farbigen Gemälden wird der Spaß und die Experimentierfreude im Umgang mit Farben deutlich. In Thomas Bosserts Atelier gleich neben dem Loft sind auf den Spuren von Dalí, Giger und Magritte surrealistische Bilder und Zeichnungen entstanden, voller Fabelwesen und unergründlicher Strukturen. Eine völlig andere Herangehensweise hat Ernst Thommen mit seinen architektonischen Aquarellen, etwa dem Blick auf die Dresdner Frauenkirche. Der Designer Thomas Weiss ist mit einem selbst entworfenen Stuhl vertreten, der mitten im Raum von der Decke hängt. Renate Schöpflin zeigt Skulpturen aus gebranntem Ton und farblich verändertem Gips. Zwerge, Tiere, Fabelwesen, dazu Frauendarstellungen aus Orient und Okzident, organisch geformte Vasen: Schöpflin arbeitet in verschiedene Richtungen und überrascht immer wieder mit Neuem. Individuellen Schmuck und außergewöhnliche Dekorationsgegenstände, meist aus Knöpfen, präsentiert Sonja Rünzi, die in dieser Hinsicht eine besondere Rolle in der Ausstellung einnimmt. u  Die Ausstellung im Loft über der „Kunsthalle Brombach“ dauert noch bis Ende Dezember und ist jeweils sonntags von 12 bis 17 Uhr geöffnet.