„Barhopper“: Kneipenfestival lockte zahlreiche Gäste an / Kopfhörer-Konzert auf Meeraner Platz
Ein Streifzug durch Lörrachs bunte Kneipen- und Musikkultur lockte am Mittwoch zahlreiche Besucher in die Stadt. Von Rock über Boogie Woogie und Rockabilly bis hin zu deutschem Pop: Mit einem Ticket für elf Partys blieb beim „Barhopper“ die Qual der Wahl.
Martina Proprenter
Lörrach. Ungewohnt ruhig ist es auf dem Meeraner Platz gegen 20 Uhr. Das Gedränge ist zwar groß, doch keine Musik spielt. Das liegt an einem besonderen Novum dieser Auflage des Kneipenfestivals: der Kopfhörer-Party. In einem abgesperrten Bereich vor der Bühne bewegen sich – mal mehr, mal weniger rhythmisch – Menschen auf der Tanzfläche. Skurril sieht es nur solange aus, bis man selbst einen Kopfhörer bekommt. Mit Ausweis als Pfand.
„Das Konzept ist gut für die Nachbarn“, erklärt einer der Verantwortlichen an der Ausgabe. Denn am Meeraner Platz haben sich in den Vorjahren meist die größten Menschenmengen versammelt, um zu feiern.
Mit dem neuen Ansatz als Ergänzung können nicht nur die Besucher Spaß, sondern auch die Nachbarn ihre Ruhe haben. Drahtlos kommt die Musik so zu den Feiernden, nur vereinzelt sind begeisterte Jubelrufe in der Stille zu hören. Wer mit seinen Begleitern reden will, brüllt ihnen nicht ins Ohr, sondern zieht nur kurz einen Kopfhörer vom Ohr.
Ein paar Querstraßen weiter, in der Cafébar Atelier das Gegenstück: Schon beim Eintreten schlägt laute Musik entgegen. Die ehemaligen Musikstudenten von „Durch und Durch“ spielen deutschen Pop, inspiriert vom deutschen Hip Hop. Die „Gute-Laune-Musik“ in der Bar steckt an, schnell sind alle Tische besetzt und der Lärmpegel steigt. Unterhalten ist kaum möglich, bestellt wird mit einer Karte auf die mit dem Finger gezeigt wird.
Tanzen, Live-Musik hören oder einfach durch die Innenstadt ziehen und etwas von allem mitbekommen: Das Konzept Barhopper, als Konzertreise durch Lörrach, noch dazu am Mittwoch vor dem Brückentag, ging auch dieses Jahr wieder auf. Je später der Abend, desto länger wurden die Schlangen vor den teilnehmenden Bars und Kneipen, vorfreudig warteten die Besucher draußen, dass die Besucher drinnen weiterziehen wollen. So auch beim Heimathafen. Hier ließen unter anderem „Chris Aron & The Croakers“ die Elvis-Zeit wieder aufleben – Hüftschwung und Schmalztolle inklusive.
