Von Bernhard Konrad Lörrach. Willkommen und Abschied: Vor wenigen Tagen bezog die Lörracher Stadtmission ihre neuen Räumlichkeiten in der Wiesentalstraße. Das heißt auch: Zeit zum Abschiednehmen aus dem historischen Gebäude der Mission im Adlergässchen. Gestern wurde es offiziell von Prediger Stefan Heeß an Bürgermeister Michael Wilke übergeben. Die Stadt hatte das Anwesen erworben. Auch das Engagement des neuen Mieters, des Freien Theaters Tempus fugit, wird in die Stadt ausstrahlen, wenn auch auf andere Weise. Die vorübergehende Koexistenz von Mission und Theater war harmonisch, unterdessen nahm der Bau in der Wiesentalstraße rasch Gestalt an. Derzeit mag dort noch manches Provisorium sein, doch am 3. Oktober soll die Einweihung gefeiert werden. Dann steht der Gemeinde endlich mehr Platz zur Verfügung. Es sei der Stadtmission wichtig gewesen, das 1873 bezogene Gebäude nicht „an irgendjemanden“ zu verkaufen. Privilegiert gelegen, sollte seine Bindung zu Lörrach und die Offenheit gewahrt werden. Mit der Kommune und der Nutzung durch Tempus fugit habe die Stadtmission zwei sehr gute Partner gefunden. Und mit Missions-Mitglied Gerold Hain, im Beruf stellvertretender Fachbereichsleiter Vermessung/Grundbuch, hatte sie „den richtigen Mann am richtigen Platz“ in ihren Reihen. Dieser Wechsel komme „zum richtigen Zeitpunkt für alle“, sagte Heeß. Die Stadtmission ziehe „mit Wehmut, aber auch mit Freude im Herzen“ um: „Wir sind froh, dass wir das Haus in gute Hände geben“, sagte Heeß, indem er Wilke einen historischen Saalschlüssel als Symbol der Übergabe reichte. 1,2 Millionen Euro hat die Stadt für das Gebäude bezahlt, 317 000 Euro für weitere Umbaumaßnahmen. Rund 440 000 Euro müsse Tempus fugit selbst beisteuern, so Wilke, darin enthalten sind auch Spenden und Zuschüsse, etwa des Landes. Wenn alles glatt geht, könnten die Umbauarbeiten im Frühjahr 2016 abgeschlossen sein. Auch Wilke zeigte sich „glücklich mit dieser Lösung“ – auch in Abgrenzung zum vorübergehend diskutierten Erwerb des Ex-Restaurants „Amazonica“. „Die Lebendigkeit“, zeigte sich Wilke überzeugt, „wird dem Standort erhalten bleiben.“