Von Guido Neidinger Lörrach. Der Lörracher Burghof verstärkt künftig seine Bemühungen, jüngeres Publikum anzuziehen: sprich Kinder und Jugendliche. Das Konzept erläuterten Geschäftsführer Markus Mufler und dessen Mitarbeiterin Rebecca Koch am Donnerstag in der Sitzung des Hauptausschusses. Mit Rebecca Koch kümmert sich künftig eine Mitarbeiterin des Burghof-Teams intensiv um das kulturpädagogische Angebot, um die kulturellen Bildungsinitiativen und damit um das junge Publikum. Der Burghof unterscheidet bewusst zwischen Kindern und Jugendlichen. Nur so könne die zielgruppenorientierte Akzeptanz verbessert werden. Einen wichtigen Ansatzpunkt sehen Muffler und Koch in den Schulen. Doch diese Zusammenarbeit harzt bisweilen, obwohl die Angebote für Kinder und Jugendliche den Schulleitern in der Region im Februar präsentiert wurden. „Die Kommunikation mit den Schulen ist Kärrnerarbeit“, so Muffler. Die Stadträtinnen Birgit Schmolinske (Freie Wähler) und Doris Jaenisch (CDU), beide Lehrerinnen, sehen einen wesentlichen Grund dafür in der Flut von Anfragen und Angeboten, die nicht alle von den Schulen wahrgenommen werden könnten. Als „tolles Angebot für Schulen“ bezeichnete Andreas Obrecht (Grüne) die Möglichkeit, klassische Burghof-Konzerte kostenlos mit Schülern besuchen zu können. Dennoch gebe es Musiklehrer, die von diesem Angebot, für das die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden Ticketkontingente zur Verfügung stellt, noch keinen Gebrauch gemacht hätten. Verständnis habe er dafür nicht, so Obrecht. Die verstärkten Anstrengungen des Burghofs, jüngeres Publikum zu erreichen, begrüßte Christiane Cyperrek (SPD), zumal „das klassische Burghof-Publikum eher grau ist“. Je früher man hier ansetze, desto eher könne die Hemmschwelle gesenkt werden. Muffler sieht es „als unseren Auftrag, kulturpädagogisch tätig zu sein“. Erfolglos ist der Burghof dabei bislang keineswegs. So sind die Kindertheater-Angebote zu 85 Prozent ausgelastet. Durch die intensiven Bemühungen um Kinder und Jugendliche konnte der Anteil inzwischen um fünf Prozent gesteigert werden. Auch die Oberbürgermeisterin sieht im Kinderangebot des Burghofs einen städtischen Kulturauftrag. Eine vollständige Kostendeckung könne hier jedoch nicht erwartet werden.