Lörrach Deftige Kost am Laufmeter

Die Oberbadische
Schweizer Einkaufstourismus im Visier: Thomas (links) und Uli Denzer als „d’Märt-Wiiber us Duemrige“ bei der Seniorenfasnacht Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Seniorennachmittag in der Alten Halle in Haagen: Fasnächtler begeisterten

Von Peter Ade

Lörrach. In allen Ton-, Schräg-, Hoch- und Tieflagen begeisterten die Fasnächtler beim Seniorennachmittag in der Alten Halle Haagen. Narrenzunft, Narrengilde und Freundeskreis zogen (fast) alle Register ihres Könnens und entfachten ein Feuerwerk der besten Laune.

Ob Poller, neuer Oberbürgermeister oder die vielen Schweizer Einkaufstouristen – die Bühnenkünstler griffen beherzt in die Vollen und lieferten derb-süße Kost und deftige Sprüche am Laufmeter.

Die 220 Senioren honorierten die geschickt komponierten Höhepunkte mit kräftigem Applaus. Viele Zuschauer – aus allen Stadt- und Ortsteilen – kamen in närrischer Verkleidung, auch wenn’s nur eine bunte Kopfbedeckung war. Eines bewiesen die Gäste allesamt: Ein munteres Narrenherz wird niemals alt.

Oberbürgermeister Jörg Lutz, Zunftmeister Andreas Glattacker und Moderator Frank Morgenstern hießen die Fans in launiger Stimmung willkommen. Der Fanfarenzug intonierte den Gassenhauer „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ unter Leitung seines Tambourmajors Roland Mutter.

Szenen aus der großen Politik und jede Menge Lokalkolorit lieferten Thomas und Uli Denzer als „d’Märt-Wiiber us Duemrige“. In ihrer Schnitzelbangg mokierten sie sich über „Tempo 30, wo de numme ane luegsch“ und die Poller am Eingang zur Fußgängerzone. Seitenhiebe in Richtung Nachbarstadt durften nicht fehlen: „Wir könnten ohne Weil am Rhein gut leben, denn dort will keiner sein!“

Absolute Glanznummer

Die absolute Glanznummer zelebrierten die Zunftmeister Hansi Gempp, Andreas Glattacker und Karl-Heinz Sterzel als ratschende Altstadträtinnen Vreni Hirt, Gabi Schupp und „Verkehrs-Clown“ Jürgen Nef, der nach seiner Pensionierung bei der Stadt hoffentlich bald selbst einmal von einem „Blitzer“ geblendet wird.

„Bim Schimpfe un Motze sin mer gli debi“, verkündete „Di Letschde vo Röttle“ und hatten mit einer kessen Schnitzelbangg die Lacher sofort auf ihrer Seite. Das „Schloofturm-Hotel“ an der Belchenstraße gleiche dem Rathaus. Und: Berlins zurückgetretener Klaus Wowereit wolle als OB in Weil am Rhein antreten – „da kann er nichts mehr ruinieren“.

Gleich zu Beginn gab’s mächtig was auf die Ohren: Die Jugend-Gugge Ohre-Putzer brachte mit schräger Musik – auch die will gekonnt sein – Schwung in die Narrenbude. Sportliche Fitness bewiesen die Zundel mit ihren gewagten Pyramiden.

Für die Bewirtung sorgten als wieselflinke Kellnerinnen die Frauen der Zunftmeister und einiger Gilden-Akteure. Sie alle zeigten, dass sie das Herz am rechten Fleck haben und am Ende niemand nach Hause ging ohne das Wort auf den Lippen: „’s war eifach toll, drum chumm i ‘s nögst Johr wieder!“

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