Katholische Kirche testet neues Konzept zu Fronleichnam / Messe auf Altem Markt
Lörrach (was). Unter dem Motto „Brennt uns nicht das Herz?“ lädt die katholische Kirche Lörrach und Inzlingen an Fronleichnam, 4. Juni, ab 18 Uhr zu einem Gottesdienst auf dem Alten Markt ein. Anschließend wird es eine Prozession nach St. Bonifatius geben.
„Fronleichnam ist eines der Feste, das jahrzehntelang wahrgenommen wurde, weil es nach außen geht“, sagt Pfarrer Thorsten Becker von der Bonifatiusgemeinde. Dennoch bedürfe die Feier einer Renovation, vielleicht sogar einer Restauration, erklärt er. Daher sehe das neue Konzept vor, die Heilige Messe im Herzen der Stadt, auf dem Alten Markt, zu feiern. Sie werde zudem abends stattfinden, damit auch Arbeitnehmer in der Schweiz – dort ist in den meisten Kantonen kein Feiertag – sowie Ausflügler daran teilnehmen können.
Die Absicht dabei sei, die Kernbotschaft der Kirche, dass es ein „ewiges Leben“ und „mehr als das Hier und Jetzt“ gebe, dort zu verkünden, wo das Leben sichtbar und am meisten verortet sei. Dies gründe auch auf einer „guten und alten Tradition“. Bereits in der Antike hätten die Apostel auf der „Agora“ – dem zentrale Fest-, Versammlungs- und Marktplatz einer Stadt – gepredigt, betont Becker.
Das Bläserensemble der Stadtmusik und ein Spontanchor werden die Andacht musikalisch begleiten. Ab 16.30 Uhr wird bereits die Mini-Rock-Band Weil am Rhein spielen. „Wir können das nur stemmen, weil uns die Narrengilde geholfen und die Organisation übernommen hat“, hebt Becker hervor.
Nach dem Gottesdienst wird die Fronleichnamsprozession über die beiden Stationen Senser Platz und Rathausplatz zur Bonifatiuskirche führen. Die Gläubigen werden hierbei die Monstranz unter Gebet und Gesang durch die Straßen begleiten. Abgeschlossen wird der feierliche Umzug in der Bonifatiuskirche mit dem „Te Deum“ und „Tantum ergo“.
Für sie habe die Prozession einen doppelten Charakter, sagt Gemeindereferentin Helga Bing: „Ich zeige, ich ziehe mit Christus durch die Straßen und gleichzeitig zeige ich Christus meine Stadt und die Menschen, mit denen ich lebe“.
