Die „Film- and Musical-Night“ des Gesangvereins Tumringen, des Gesangvereins Wieslet und des Kinderchores Tumringen am Samstag in der Festhalle Tegernau wurde zu einem einzigen Triumph. Das gleiche Programm gab es bereits im Lörracher Burghof. Von Gottfried Driesch Lörrach/Tegernau. Ja, an diesen Klang kann man sich gewöhnen. Rund 80 erwachsene Sängerinnen und Sänger standen eng gedrängt auf der Bühne. Bei einigen Nummern kamen noch rund 20 junge Stimmen des Chores der Tumringer Grundschule hinzu. Neben den genannten Gesangvereinen wirkte auch der von den Tumringern ins Leben gerufene Projektchor mit, der ursprünglich für die musikalische Einweihung der neuen Halle in Tumringen gegründet wurde. Alle Sängerinnen und Sänger standen in bunten Kostümen auf der Bühne. Vom Pharao bis zum Cowboy, von der Nonne bis zur Bauchtänzerin war alles vertreten. Dirigentin Ibolya Barla spornte die Chöre mit ihrem ungarischen Temperament zu Höchstleistungen an. Die Sangesfreude der Akteure übertrug sich auf das Publikum in der voll besetzten Festhalle, das jede Nummer mit tosendem Applaus quittierte. Die Begeisterung der Zuhörer übertrug sich in einer Art Rückkopplung wieder auf die Chöre, die ihre letzten Reserven mobilisierten. Bei aller Begeisterung waren alle Mitwirkenden zu jeder Zeit voll auf die Dirigentin konzentriert. Ibolya Barla hatte jedes Musikstück exzellent einstudiert. Mit einer großen Dynamikspannweite und differenzierten Tempi klangen die 80 Stimmen nicht nur imposant, sondern auch sehr kultiviert. Und noch etwas muss erwähnt werden: Die Textverständlichkeit der Chöre in dem überwiegend in deutscher Sprache gesungenen Programm war beispielgebend. Auf dem Programm standen vor allem sehr bekannte Nummern. Wenn man bekannte Musicalmelodien singen will, kommt man an dem englischen Komponisten Andrew Lloyd Webber nicht vorbei. Mit „Phantom der Opera“, „Evita“ und „Cats“ standen gleich aus drei Werken des Erfolgskomponisten Ausschnitte auf dem Programm. Mit der Titelmelodie aus dem „Phantom“ ging es los. Aus dem gleichen Stück folgten noch „All I ask of you“ und „The Music oft he Night“. Beim letztgenannten Werk trat erstmals die Solistin Claudia Pfeifer in Erscheinung. Mit ihrer großen Musicalstimme setzte sie deutliche Akzente. Pfeiffer sang anrührend den Weltschlager „Memory“ aus Cats. Begleitet wurde der ganze Abend von einer Band mit Susanne Hagen, Klavier, Uli Pfleiderer, Gitarre, Frank Engler, Bass, und Natalie Ühlin, Schlagzeug. Die Titelmelodie aus dem Musical „Oklahoma“ schloss sich an. Aus dem gleichen Stück folgte der „Dorftanz auf der Tenne“, bei dem das Publikum vor Begeisterung den Rhythmus mitklatschte. Endlich stürmten die Kinder des Kinderchores die Bühne. Als Piraten verkleidet, sangen sie unter der Leitung von Matthias Handschick zusammen mit den Großen „We Will Rock You“ der englischen Gruppe „Queen“ und dann alleine drei Seeräuberlieder. Großen Beifall erhielt Claudia Pfeifer für Ihre Solostücke „I will always love you“ aus dem Film „Bodyguard“ und der „Ballad of Bonny and Clyde“ In dem „James Bond Medley“ trat das kleine Vokalensemble „Ad Hoc“ aus Weitenau auf. Christa Schmieder-Wenzel führte durch das Programm und sang auch solistisch in einigen Nummern, so etwa in „Aladdin“ aus dem gleichnamigen Film. Den krönenden Abschluss bildete „I will follow him“ aus „Sister Act“. Als Dank für den tosenden Applaus wiederholten die Chöre „I will follow him“ und die beiden Melodien aus „Oklahoma“. Das Konzert war ein Musterbeispiel für lebendige und hochkarätige Gesangskultur heimischer Vereine.