Lörrach Der Reiz liegt in der Vielfalt

Die Oberbadische
Der Lörracher Motettenchor bei einem Auftritt im BurghofArchivfoto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Motettenchor Lörrach beschließt in seiner Jahreshauptversammlung die Erhöhung des Jahresbeitrags

Lörrach. Noch unter dem Eindruck des Konzertes am Vortage – der Motettenchor hatte Mozarts „Große Messe in c-Moll“ aufgeführt – trafen sich die Sänger kürzlich zur Jahreshauptversammlung in der Aula des Hans-Thoma-Gymnasium.

Die Auftritte standen auch im Zentrum der Versammlung, als der Vorsitzende Reinhold Krevet das vergangene Jahr Revue passieren ließ. Das erste Konzert im Mai präsentierte Außergewöhnliches, selten aufgeführte weltliche Kantaten von Bach und Händel unter der Überschrift „Tönet ihr Pauken“. Es war als Freiluftkonzert im Rosenfelspark geplant, musste aber wegen schlechten Wetters im geschützten Raum aufgeführt werden.

Im November sang der Motettenchor von Dvorak die „Messe in D für Soli, Chor und Orgel“ zunächst in St. Fridolin und anschließend mit großem Vergnügen ein zweites Mal, nach Villingen eingeladen, im dortigen Münster. Die Probenzeit bis zur „Mozart-Messe“ am 23. März dieses Jahres war dann recht kurz, aber der Chor wurde für seine intensive Arbeit belohnt durch ein überaus gelungenes, vielfach gelobtes und ausverkauftes Konzert.

Zum Jahresbericht gehört auch, die Herausforderungen, die ein Konzertchor heute bewältigen muss, darzustellen und zu diskutieren. Da ist zum einen die Überlegung, wie der Chor weitere Mitglieder gewinnen kann – schließlich sind in der Region in jüngerer Vergangenheit eine ganze Reihe neuer Ensembles gegründet worden, und zum anderen lässt ein verdichteter Arbeitsalltag für manche Interessierte keinen Raum, sich dem Vergnügen des Singens regelmäßig zu widmen.

Wichtig ist auch das Thema Finanzen, das Rechnungsführer Elmar Rodenfels erläuterte, als er Einnahmen und Ausgaben des vergangenen Jahres gegenüberstellte: Der Chor muss sich demnach zum großen Teil selbst tragen – im Unterschied zu einer Kantorei, wie es hieß.

Sponsoren machen sich heutzutage rar, und eine Aufführung mit Orchester ist zwar für alle ein Genuss, aber teuer. Rodenfels schlug deshalb eine Erhöhung des Jahresbeitrags vor, die im Anschluss beschlossen wurde.

Der gegenwärtige Vorstand wurde in seinen Ämtern bestätigt. Der Motettenchor umfasst zur Zeit 70 Sängerinnen und Sänger, letztere sind in der Minderzahl. Viel freiwillige Organisationsarbeit ist im Choralltag nötig, von der Verpflegung für Orchestermitglieder und dem Podestaufbau bei Konzerten bis zur Schriftführung und dem Rechnungswesen. Denen, die sich hier gerne zur Verfügung stellen, wurde in der Jahreshauptversammlung gedankt.

Der künstlerische Leiter Stephan Böllhoff ergänzte den Jahresbericht mit einem Hinweis auf den hohen Anspruch bei der Probenarbeit und einem Dank für seine zwei „Helfer“, die Gesangspädagogin Claudia Götting, die eine wöchentliche Stimmbildung leitet, und den Pianisten Michael Donkel, durch dessen Korrepetition die Proben nicht nur effektiver, sondern auch durchsichtiger würden und noch mehr Vergnügen machten.

Und was steht demnächst und längerfristig auf dem Programm? Der Dirigent stellte einige Werke vor: Händels „Messiah“ steht schon fest (8. November), Bachs „h-Moll-Messe“ ist in Planung; Orffs „Carmina Burana“, aber auch A-cappella-Konzerte mit englischen „Carols“ oder mit Werken von Schütz sind angedacht.

Sicher liegt in dieser Vielfalt der Reiz für die Sängerinnen und Sänger, hier auch etwas mitzugestalten, was sie besonders gerne singen.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading