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Lörrach Dichter und höher bauen

Die Oberbadische
Als Wohnstandort beliebt: Lörrach Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

WohnungsbaupolitikSondersitzung der CDU-Fraktion

Lörrach (ra). In die Zukunft, das heißt: langfristig denken, was die bauliche Weiterentwicklung der Stadt und ihrer Ortsteile angeht. Also nicht nur auf vier bis fünf Jahre hin und ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der derzeitig angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt: Dieses Fazit zieht die CDU-Stadtratsfraktion aus ihrer Sondersitzung zum Themenkomplex „Wohnen in Lörrach“. Denn die Stadt werde sich weiter als beliebter Zuzugsort im Dreiländereck mit attraktiven Berufsbedingungen im Großraum der Agglomeration Basel behaupten.

Die Unionsfraktion sieht verschiedene Ansatzmöglichkeiten, wie die Stadt wohnungsbaupolitisch aktiv werden könne. Priorität sollen dabei Ausweisung und Erschließung neuer Baugebiete wie etwa die Fläche unterhalb des Vorengele, Belist in Haagen oder die Erweiterung des Bühl in Brombach haben. Auf eine ausgewogene Durchmischung zu achten, was die Bewohnerstruktur angeht, ist eine Forderung.

Dass dabei dem Geschosswohnungsbau mehr Bedeutung als bisher zukommen wird, steht für die CDU-Fraktion angesichts der Wohnungsnot und begrenzter Flächen außer Frage. Auch dass das eine oder andere zusätzliche Stockwerk dazu kommen muss, um die Zahl der Wohnungseinheiten zu erhöhen. Auch über den Verzicht auf überzogene Ansprüche an Komfort könne nachgedacht werden, um für „Normal“bürger noch bezahlbare Mietpreisen zu bekommen. Sicherheitsstandards aber dürften unter derartigen Maßnahmen nicht leiden.

Einen weiteren Schwerpunkt in der kommunalen Wohnungspolitik setzen die Christdemokraten auf die Schließung von Baulücken, obwohl dieses Potenzial begrenzt sein dürfte und weitgehend auch private Grundstückseigentümer und deren Rechte tangiert. Aber auch hier lautet die Devise: Freiflächen bebauen und in die Höhe gehen.

Neue Wege ließen sich nach Ansicht der CDU vielleicht mit einem so genannten revolvierenden Grundstücksfonds einschlagen. Bei diesem System sollte die Stadt Flächen, etwa in landwirtschaftlich genutztem Gelände, erwerben oder tauschen und sie im Rahmen ihres wohnungsbaupolitischen Konzepts weiter entwickeln. Der erzielte Mehrwert bei einem Verkauf zu Bauzwecken könnte in die Förderung des sozialen Wohnungsbaus für einkommensschwächere Bevölkerungskreise fließen. Wobei in diesem Zusammenhang für die Union auch Überlegungen eine Rolle spielen, ob im öffentlich geförderten Wohnungsbau nicht eine gewisse Reduzierung der heute geltenden Normflächen pro Bewohner und Wohneinheit zumutbar wäre. Bei der Grundstücksvergabe durch die Stadt seien auch soziale Kriterien zu berücksichtigen.

Ein derzeit ungenutztes Potenzial an Wohnraum sieht die CDU-Fraktion bei Besitzern von Privathäusern, die ihre Einliegerwohnungen leer stehen lassen, um Ärger mit Mietern und möglichen Mietstreitigkeiten aus dem Weg zu gehen. Eine Lösung könnte sein, die Städtische Wohnbau als Mieter zu gewinnen, die einen vereinbarten Mietpreis garantiert, ihrerseits als Vermieter gegenüber wohnungssuchenden Mitbürgern auftritt und auch deren Betreuung übernimmt. Nach Angaben aus der Immobilienbranche handle es sich hier immerhin um eine Größenordnung von etwa 450 Wohneinheiten. Schließlich gebe es noch gewerbliche Brachen, die sich in Wohnraum umwandeln ließen. Hier fordert die CDU die Stadt auf, auch im Hinblick auf die derzeitige Flüchtlingsproblematik, mit den Eigentümern Kontakt aufzunehmen und aktiv zu werden.

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