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Lörrach Die Blitzer im Fokus

Die Oberbadische
Mediales Interesse: Das Kamerateam dreht am Blitzer an der Wallbrunnstraße. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Wallbrunnstraße ist Thema in „Extra 3“

Von Kristoff Meller

Lörrach. Interviews mit Anwohnern, Aufnahmen des Verkehrslärms mit dem Puschelmikrofon und die beiden Blitzer in Detailaufnahme. Mehrere Stunden drehte am Donnerstag ein Fernsehteam für die ARD-Satiresendung „Extra 3“ an der Wallbrunnstraße, wo bekanntlich seit Mitte Dezember die Blitzer nur noch ab 50 km/h auslösen, obwohl weiterhin Tempo 30 gilt.

„Der reale Irrsinn“ nennt sich die Rubrik der vom NRD produzierten Sendung, in welcher laut Beschreibung über „Schildbürgerstreiche und Behördenpossen“ aus dem gesamten Bundesgebiet berichtet wird. Zuschauer können dafür die Redaktion per E-Mail mit Hinweisen füttern.

Im Falle der Wallbrunnstraße haben das mindestens drei Personen getan. So viele E-Mails hat zumindest Manuel Daubenberger, Freier Mitarbeiter des NDR, gesichtet und sich daraufhin in Hamburg in den Zug gesetzt, ein Kamerateam aus Freiburg organisiert und sich gestern vor Ort die „30er Zone mit dem Blitzer, der erst ab 50 Stundenkilometern auslöst“, genauer angeschaut.

Für den rund 150 Sekunden-Beitrag, der vielleicht schon am kommenden Donnerstag in der ARD-Ausstrahlung ab 22.45 Uhr zu sehen sein wird, war das dreiköpfige Team sechs Stunden im Einsatz. „Die jetzige Situation ist ein Witz – es ist eine 30er-Zone, und wer schneller fährt, sollte auch bestraft werden. Denn seit der Blitzer umgestellt ist, fahren die Autos wieder deutlich schneller und erzeugen mehr Lärm“, beklagte beispielsweise Anwohnerin Jutta Ratto gegenüber Daubenberger im Interview auf ihrem Balkon an der Wallbrunnstraße.

Neben dem Vor-Ort-Termin mit Vertretern der IG Wallbrunnstraße, einem der E-Mail-Schreiber, Anwohnern und Margarete Kurfeß sowie Gerd Wernthaler (beide Grüne), erklärten sich auch Petra Höfler (CDU) und Matthias Lindemer (Freie Wähler) für ein Interview vor der Kamera bereit.

Die Anfrage von Daubenberger bei der Stadtverwaltung blieb hingegen erfolglos: „Da es sich um eine temporäre Maßnahme handle, sehe man keine Notwendigkeit, sich zu äußern“, wurde dem NDR- mitgeteilt. Bekanntlich werden mit der Umsetzung des Lärmaktionsplans im Laufe des Jahres voraussichtlich weitere Tempo-30-Zonen im Stadtgebiet eingerichtet.

Margarete Kurfeß war ebenfalls „sehr überrascht“, als sie einen Anruf des Fernsehsenders erhielt, organisierte aber spontan einige Anwohner für den Drehtermin. „Ich hätte nicht selbst bei der Sendung angerufen, aber wenn mir dieser Ball zugespielt wird, gebe ich ihn auch weiter“, erklärte Kurfeß. Denn: „Die Tatsache an sich ist ja schon eine Realsatire.“

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