Von Gottfried Driesch Lörrach. Großer Festtag in der katholischen Pfarrgemeinde St. Fridolin in Stetten: Bei strahlendem Sonnenschein feierte die Gemeinde gestern ihr Patrozinium zu Ehren des heiligen Fridolin. Als Hauptzelebrant und Festprediger war Michael Gerber, Weihbischof der Erzdiözese Freiburg, nach Lörrach gekommen. Michael Gerber nahm sich das Evangelium nach Markus, in dem Jesus die Jünger aussendet, die Völker zu lehren, als Grundlage für seine Predigt. Es käme darauf an, mit seinen Worten die Herzen der Gläubigen zu erreichen. Auch Fridolin habe es sicher schwer gehabt, im keltisch-alemannischen Sprachraum bei seiner Missionierung die Menschen zu erreichen. Fridolin sei das wohl gelungen, denn die Menschen hätten gespürt, dass er ihnen emotional eng verbunden gewesen sei. Fridolin und seine Missionskollegen konnten Menschen tief in sich aufnehmen, sagte der Weihbischof. Vieles, was die Missionare ihnen vermitteln wollten, sei den damaligen Menschen aufgrund ihrer Mentalität fremd gewesen. So hätten die Missionare bisher unbekannte Worte wie Versöhnung, Barmherzigkeit und Almosen in deren Sprachschatz etabliert. Gerber rief dazu auf, den Menschen, die heimatlos seien, eine Heimat zu geben. Auch in Lörrach sei dies ein kontrovers diskutiertes Thema. Der irische Wandermönch Fridolin zog im 6. Jahrhundert als Missionar durch das Hochrheingebiet und gründete neben der Abtei in Säckingen auch zahlreiche Gemeinden im Elsass und der Schweiz bis hinauf nach Glarus. So wird er bis heute in zahlreichen Gemeinden als Heiliger und Schutzpatron verehrt. Der Fridolinstag ist der 6. März, die Feiern finden in der Regel am darauffolgenden Sonntag statt. So auch in Stetten, wo ein besonders festlicher Gottesdienst mit Eucharistiefeier zelebriert wurde. Erstmals trat der neu formierte Kirchenchor von St. Fridolin und St. Bonifatius öffentlich auf. Zur Aufführung gelangte die Messe brève Nr.7 in C-Dur von Charles Gounod. Erst vor wenigen Wochen hat Claudia Götting die Leitung der Kirchenchöre übernommen. Klanglich schloss sich der gesamte Chor nahtlos an die guten Leistungen der Vergangenheit an. An der Orgel begleitete Andreas Mölder. Im Anschluss an den Festgottesdienst schloss sich ein Pfarrfest im Gemeindehaus zu Begegnung, Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen an. Bei dieser Gelegenheit stellten sich auch die fünf Kandidaten Patricia Brogle, Dieter Funk, Markus Kaiser, Gebhard Thoma und Georg Trickes für die Pfarrgemeinderatswahl vor. Die Wahl findet am kommenden Wochenende statt.