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Lörrach „Die THR ist gefragt wie nie zuvor“

Die Oberbadische
Bärbel Spira wird am kommenden Montag als Rektorin der Theodor-Heuss-Realschule in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Als Rektorin „ein veritabler Glücksfall“: Theodor-Heuss-Realschule verabschiedet Bärbel Spira

Von Peter Ade

Lörrach. Nach einem spannenden Arbeitsleben als Lehrerin, Konrektorin und Rektorin geht Bärbel Spira in den Ruhestand. Die Leiterin der Theodor-Heuss-Realschule (THR) wird am kommenden Montag mit einer Feier aus dem Schuldienst verabschiedet.

Allerdings kehrt die Pädagogin ihrer langjährigen Wirkungsstätte nicht den Rücken. Sie sei gerne bereit, der Realschule weiterhin mit ihrem Fachwissen zur Verfügung zu stehen. Zum Beispiel im Freundeskreis, der ihr die Möglichkeit gebe, „mit der Neutralität von außen die Innenansicht im Auge zu behalten“.

In über vier Jahrzehnten Schuldienst hat die gebürtige Waldkircherin das Bildungswesen nicht nur kennengelernt, sondern aktiv mitgestaltet. An der Pädagogischen Hochschule Freiburg studierte sie ihre Lieblingsfächer Mathematik und Sport, die sie bis heute mit Begeisterung unterrichtet.

Ihre erste Stelle als Lehrerin trat Bärbel Spira 1973 an der THR in Lörrach an. Von 1980/81 an unterrichtete sie am Schulzentrum Steinen und sorgte später maßgeblich dafür, dass dieses nach der deutsch-schweizerischen Künstlerin und Lyrikerin Meret Oppenheim benannt wurde, die von 1918 bis 1932 in Steinen lebte.

Mit dem Schuljahr 2005/2006 kehrte Spira als Konrektorin an die Realschule Lörrach zurück. 2012 war es der Wunsch des Kollegiums, dass sie Nachfolgerin des in den Ruhestand verabschiedeten Rektors Klaus Boos wird. Bereits als dessen Stellvertreterin sei sie ein „veritabler Glücksfall“ gewesen, hieß es bei der Einführung der Schulleiterin.

Die beiden Jahre des Umzugs in die Alte Spinnerei Haagen und zurück in die neue Schule waren für Spira nach eigenen Worten die „größte Aufgabe meiner Laufbahn“. Danach hätten sich alle eine ruhigere Phase gewünscht und nötig gehabt.

Doch es folgten als neue Herausforderungen die Campus-Entwicklung mit heute fast 3000 Schülern täglich, die Folgen der entfallenen verbindlichen Grundschulempfehlung und die Tatsache, dass immer wieder Schüler psychisch oder physisch belastet sind und besondere Förderung brauchen.

„Unsere Bildungslandschaft bleibt in Bewegung“, beschreibt Spira die aktuellen Entwicklungen. Grundsätzlich begrüße sie die Aufwertung der Realschule, in der zukünftig auch der Hauptschulabschluss erworben werden könne. Sie gibt jedoch zu bedenken, dass die strukturelle Basis noch geschaffen und ausreichend Personal vorhanden sein müsse. „Wenn das alles stimmt, ist’s gut so“, sagt die scheidende Rektorin im Gespräch mit unserer Zeitung.

Als „enorm wichtig“ sieht Spira so genannte außerschulische Lernorte, etwa die Teilnahme an künstlerischen Angeboten der Schöpflin-Stiftung und des Freien Theaters „Tempus fugit“. Unverzichtbar seien Bildungspartner aus der regionalen Wirtschafts- und Geschäftswelt, bei denen sich die Schüler informieren können, die aber auch regelmäßig ins Haus kommen, zum Beispiel an Berufsinformationstagen – „insgesamt ein ausgeklügeltes Netzwerk, das im Interesse der jungen Menschen gute Früchte trägt“, so Spira. Sie sei immer gerne Lehrerin gewesen, versichert die Rektorin. „Wir haben in Lörrach ein interessantes Umfeld und ein reizvolles Bildungsangebot.“

In der THR werden zurzeit 800 junge Menschen unterrichtet. Dieses Jahr machten 153 Schüler die „Mittlere Reife“, im kommenden Jahr werden es voraussichtlich um die 170 sein. Bärbel Spira: „Das beweist, dass unser Haus gefragt ist wie nie zuvor“.

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