Seit über zehn Jahren liegt der Gesamtelternbeirat der Lörracher Schulen im Dornröschenschlaf. Angesichts der großen Herausforderungen und Umwälzungen, vor denen die Schullandschaft der Stadt steht, soll damit Schluss sein. Der Beirat will sich neu formieren und bei der Schulentwicklung mitreden. Von Guido Neidinger Lörrach. Die aktuellen Diskussionen zur Schulentwicklung und zur Nachmittagsbetreuung haben die Eltern wachgerüttelt. In einem Schreiben an Oberbürgermeister Jörg Lutz und den Gemeinderat heißt es: „Die Elternschaft in Lörrach braucht dringend eine Plattform zur schulübergreifenden Meinungsbildung und verlässliche Wege, diese Meinung effizient in die entscheidenden Gremien vermitteln zu können.“ Bemängelt wird in dem Schreiben, dass die Elternvertreter, die an den Workshops zur Schulentwicklung teilgenommen hätten, nur ihre persönlichen Ansichten geäußert hätten, nicht aber „die gemeinsam reflektierte Meinung der Elternschaft“. Zudem sei nicht die Meinung der gesamten Elternschaft repräsentativ in den Prozess eingeflossen. So seien zwar zahlreiche Elternbeiräte der Grundschulen dabei gewesen, nicht aber die Elternvertreter des Hans-Thoma-Gymnasiums und damit der größten Schule in Lörrach. Zur Unkenntnis der Eltern über die geplanten Veränderungen heißt es in dem Brief: „Da der Inhalt der Workshops vertraulich zu behandeln war, hatte die Elternschaft bis heute keinerlei Kennnisse über die vorgeschlagenen Konzepte und die Gründe, die für oder gegen einzelnen Szenarien sprechen.“ Transparenz wird angemahnt, „wenn politische Entscheidungen von der Bevölkerung getragen werden sollen.“ Oberbürgermeister, Bürgermeister und Gemeinderat werden aufgefordert, „dafür zu sorgen, dass die Elternschaft noch eine echte Chance bekommt, Vorschläge und Vorstellungen in den Prozess einbringen zu können.“ Die Eltern müssten zeitnah über die Ergebnisse und Planungen informiert werden. Eine öffentliche Info-Veranstaltung hat Oberbürgermeister Jörg Lutz bereits für den 19. April angekündigt. Der Gesamtelternbeirat will „ab jetzt und in Zukunft die nötige Kommunikation zwischen Stadt, Schulen und Elternschaft unterstützen“. Dies gelte auch für den Umgang mit der Nachmittagsbetreuung an Schulen. n  Siehe „Lörracher Aspekte“