Fasnachtsserie – Folge VII : Traditionsgruppe aus der „Ufhabi“ präsentiert aber nur noch die „Fötzel“-Figur
Lerche, Güggel, Frösch und Schnägge: Hinter vielen Figuren der Lörracher Fasnacht steckt eine interessante Geschichte. Bis zum Ausklang der närrischen Tage wird unsere Zeitung einige dieser Figuren porträtieren. Grundlage der Artikel ist das vom stellvertretenden Obergildenmeister Klaus Breitenfeld geführte Häs-Buch der Narrengilde. Im siebten Teil geht es um einige der ersten Lörracher Fasnächtler: die Ufhabi-Clique
Lörrach (ko). Nach dem ersten Lörracher Fasnachtsumzug 1936 unter der Narrengilde entschieden sich einige Fasnachtsbegeisterte aus der „Ufhabi“, dem ältesten Stadtteil der Lerchenstadt, mehr Vielfalt in das Umzugsbild zu bringen. So gründete sich die Ufhabi-Clique.
Verschiedene Legenden die bis ins Mittelalter zurückgehen, ranken sich um den Ursprung des Ortsnamens. Daher wurde auf der Gründungssitzung beschlossen, dass der Cliquenname aus folgender Geschichte hervorgehen soll: Früher lief in der Ufhabi ein Bach hinunter, der bei starken Regenfällen häufig über die Ufer trat. Die Frauen mussten dadurch beim Wasserholen, wegen der starken Strömung und dem vielen Schlamm die Röcke „ufhebe“. Das „ufhebe“ wurde zu „Ufhabi“. Der heutige Ruf „Heb ’en uff – d’r Rock!“ geht auch darauf zurück.
Im Einklang mit der Legende schufen die Ufhabi drei Figuren, die das Bild der Clique prägen sollten: Die „Brunnewiiber“, der „Ufhäbler“ und den „Fötzel“. Das Häs des Ufhabi-Mannes besteht aus einer grünen Bluse mit Stickereien, einem roten Umhang und einer schwarzen Hose. Auf dem Kopf ein roter Hut mit weißem Federbusch. Das Kostüm ist einem mittelalterlichen Bannwart nachempfunden, zu dessen Pflichten es gehörte, den Wald zu hüten.
Das „Brunnewiib“ trägt zum schwarzen Rock mit grünem Saum ein rotes Miederteil mit weißen Ärmeln. Um dem Ursprung gerecht zu werden, hat sie als unverzichtbare Utensil einen Wasserkessel dabei.
Diese beiden Figuren sind in den letzten Jahren aus dem Bild der Clique verschwunden, zurückgeblieben ist der „Fötzel“. Ursprünglich sollte er den „jungen, frechen“ Ufhäbler darstellen, das Häs wird momentan aber von jeder Altersklasse getragen. Es besteht aus einem roten Oberteil mit weißen Ärmeln, die mit grünen und roten Streifen besetzt sind, sowie eine weiße Pluderhose im selben Stil. Dazu wird eine Holzmaske mit bunter Hörnerkappe getragen.
Neben der Brauchtumspflege haben die Narren in vielen Stunden Arbeit jedes Jahr ein neues Sujet ausgespielt. Dabei werden aktuelle Themen aufgegriffen und dazu Wagen und Kostüme gestaltet. In den vergangenen Jahren konnte die Clique diese Aktivitäten aufgrund zu geringer Mitgliederzahlen und dem gestiegenen Auflagen für den Wagenbau kaum noch durchführen.
