Witzig, spritzig, frech und frivol – der Hauger Zunftabend hat von allem was. Stars, Sternchen und Sprücheklopfer wirbeln mit Klamauk und Humor über die Bühne der Buurefasnacht. Dabei zeichnet sich ab: Der nächste Protektor wird bestimmt „e Haugemer si“.

Von Peter Ade
Lörrach-Hauingen. In seiner Paraderolle als schlampige Putzfrau „Hedwig“ führt Zeremonienmeister Ralf Renckly durchs Programm und ist gleichzeitig oberster Regisseur. Sein Kompagnon „Herbert“ (Gerald Brabetz) glänzt mit köstlichen Patzern. Auch das will gelernt sein!

Prominenz und viel närrisches Fußvolk – begrüßt vom Ersten Zunftmeister Dirk Bender – waren entzückt. So auch der Landtagsabgeordnete Ulrich Lusche und die „Drei Könige der Ortsteile“: Silke Herzog, Horst Simon und Günter Schlecht.

Dem Auftakt durch den Musikverein folgte der Prolog der Cliquenakteure mit „Einzelversli“. Von den Bären bemängelte Thomas Werner, dass es diesmal kein Motto gibt: „Ich sag euch klipp un klar, dene fallt nüt me i, die hän kei Ahnig me cha.“

„Statt in düri Velo-Unterständ am Bahnhof z’investiere, chönnt me unseri Sporthalle scho lang renoviere“, weiß Leonie Riegel von den „Dalbi“, während Gasseschliicher Jürgen Maier die angedachte „Mobilitäts-Drehschiibe“ in Stetten aufs Korn nimmt: „Des isch de neuschde Lörracher Hit, doch wie des funktioniere soll, des weis i hüt no nit.“

Weitere Vortragende aus den Hauger Cliquen waren Martin Issler, Roland Hauber, Silke Leonhardt, Astrid Münzer, Silvia Mendel und Ralf Renckly.

Schorle-Pausen im Gemeinderat, „Tempo 30“ auf der Autobahn, der aufgeschobene Hallenbau in Brombach und jede Menge andere Themen gerieten ins Visier der Schnitzelbangg-Singer Ernst Sütterlin, Rene Dietzig und Uwe Blank.

Super die Schranz-Family mit der Bauchredner-Nummer „Hetz mi nit“: Michael Schranz begeisterte mit seinen vorlauten, aber doch so lieben Töchtern Janika und Pia.

Thomas Werner und Gerald Brabetz kutschierten inBobbycars über die Bühne: „Di vorne dra“, parodierten sie Henry Valentinos Ohrwurm „Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen.“

Frisch von der Leber lästerte am Telefon Roland Hauber als „De Stift vom Räbbuur“. In Anspielung auf den Hallenstreit wittert er das Ende der „trauten Zweisamkeit“ des Lörracher Oberbürgermeisters Jörg Lutz mit dem Hauger Ortsvorsteher Günter Schlecht.

Ursache: Ein gewisser „Dr. Jörg Roßkopf us Wil“ wolle als fasnächtlicher Strippenzieher die „politische Männerliebelei“ der Rathauschefs aufmischen. Da helfe nur die Harmonie – ein „in Liebe gestalteter fasnächtlich-politischer Dreier“. Und sowieso: „Nöchst Johr isch de Günter Schlecht als Protektor dra!“

„Blaui Lagune“ am Soormattbach: Die Muggedätscher Waggis – inspiriert vom Mallorca-Urlaub – verwandeln den „Hauger See“ in ein einzigartiges Bade- und Wellness-Paradies und machen das geplante Regenrückhaltebecken zum Touristenmagnet.

Ganz schön kess: „D’ Rätschgosche“ Silke Leonhardt, Leonie Riegel und Silvia Mendel nehmen die kleinen und großen Schwächen ihrer lieben Mitbürger gnadenlos auf die Schippe.

Mit „Ärobik“ rissen die Zunftmeister vom Hocker. Thomas Werner, Hans-Dieter Werner, Lutz Ebert, Andreas Bickel, Rainer Weber, Michael Schranz, Gerald Brabetz, Dirk Bender, Roland Hauber und Ralf Renckly strapazierten die Lachmuskeln arg.

Die „Dorfsümfoniker“ bliesen zum Finale: „30 Johr debi – Hauge Hot-Hü“, so feierten die Stimmungskanonen Ernst Sütterlin, Uwe Blank, Martin Issler, Jürgen Maier, Joachim Geiser und Fabian Trefzger ihr Jubiläum: „E Stern, wo über Hauge stoht und a de Fasnacht dure goht, dä lüchtet hell durch d’Nacht.“ n Mitwirkende: Für Bühnenbild und Maske sorgten Friedemann R. Müller, Renate Griesbaum, Heidi Blum und Diane Zöllner. Regie: Ralf Renckly, Renate Griesbaum, Astrid Müller. Technik und Bühne: Markus und Evi Huber, Lutz Ebert und Helfer.

Musikalische Umrahmung: Band „Coctail-the entertaining corp“. Mitwirkende Cliquen: Muggedätscher Waggis, Gasseschliicher, Chruttschlämpe- und Dalbi-Clique, Rappechlapf-Deufel. Gesamtaufsicht: Hans-Dieter Werner.

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