Lörrach „Ein absoluter Glücksfall für den gesamten Campus“

Die Oberbadische
Die Einnahmen des Waffelverkaufs am Schulsozialtag gingen komplett an das Kamel-ion. Foto: Frederik Mayer Foto: Die Oberbadische

Kamel-ion: Wichtige Arbeit an der Schnittstelle Schule-Jugendarbeit / Helfer für Kiosk ab Herbst gesucht

Von Frederik Mayer

Lörrach. Seit 17 Jahren gibt es das Schülercafé Kamel-ion auf dem Campus Rosenfels. Durch die Umgestaltung des Areals und die Einbindung der Theodor-Heuss-Realschule in den Campus, befindet sich das Café mehr denn je im Mittelpunkt des Schullebens. Als „Oase zum Chillen und Kraft schöpfen“, wie es Sibylle Burkart vom Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) beschreibt, bietet es den Schülern am Mittag eine Alternative zur Mensa. Für die Jugendlichen ist es aber auch ein wichtiger Rückzugsort ohne kommerziellen Zwänge.

Dieses Konzept, in dem das Kamel-ion als Brücke zwischen Schule und Jugendarbeit fungiert, kommt bei den Schülern aller drei umliegenden Schulen sehr gut an. „Besonders die menschliche Atmosphäre wird von den Schülern sehr geschätzt“, erklärt Hubert Bernnat, Schulleiter des Hans-Thoma-Gymnasiums. Für ihn ist das Kamel-ion, aber auch die Schulsozialarbeit ein „absoluter Glücksfall“ und ein „unverzichtbares Angebot“ für Schüler und Schulen.

In der großen Pause um 11 Uhr „werden wir total überrannt“, beschreibt Burkart die Situation an normalen Schultagen. Über einen solchen Ansturm würden sich viele Bistros sicherlich freuen. Auch der CVJM und die Mitarbeiter des Kamel-ion tun dies. Allerdings verdeutlicht das Bild von Schülern, die sich dichtgedrängt in den Thekenraum zwängen und bis auf den Flur in der Schlange stehen, hoffend, in den 20 Minuten bis zur nächsten Unterrichtsstunde noch zu ihrem Pausenbrot zu kommen, das Hauptproblem, das Burkhart für das Café momentan sieht: „Die infrastrukturellen Bedingungen sind sehr unbefriedigend.“ Das Problem sei: Das Gebäude gehöre einem Privateigentümer, weshalb auch die Stadt nur eine beschränkte Unterstützung bieten könne.

Trotzdem würde sich Burkart von der öffentlichen Hand etwas mehr Hilfe wünschen. „Wir erfahren eine große Wertschätzung für unsere Arbeit, finanziell gibt es aber kaum eine Unterstützung“, so Burkart. Lediglich einen kleinen Personalkostenzuschuss gebe es von der Stadt. Dafür biete das Kamel-ion drei Plätze im Bundesfreiwilligendienst an. Ab nächstem Jahr werden sie zu FSJ-Stellen umgewandelt, wodurch insgesamt pro Jahr 6000 Euro an Mehrkosten entstünden. Auch die Stelle für einen Bürgerarbeiter werde es ab 2015 nicht mehr geben.

Ein „Hangeln an den Töpfen“ nennt Burkart die aufwendige Suche nach Geldgebern. Ohne die vielen Ehrenamtlichen sei die Arbeit des Kamel-ion nicht zu stemmen. Zehn bis 15 Personen – vor allem Mütter – engagieren sich in verschiedenem Maße. Auch Burkart selbst ist im Umfang von einer halben Stelle in der Schülerarbeit, die ebenfalls vom CVJM im angrenzenden Gebäude durchgeführt wird, ehrenamtlich tätig. Als eine Notwendigkeit sieht sie die Einführung einer in Vollzeit tätigen Geschäftsführung für die administrativen Aufgaben.

Immerhin: Gegen das Gedränge beim Pausenverkauf wurde schon eine Lösung gefunden. Im Herbst soll ein Außenkiosk mit breiter Verkaufstheke eröffnet werden. Dafür sucht das SchülercaféTeam noch „Helfer für eine Stunde“. Interessierte können sich unter Tel. 07621/168985 oder E-Mail an kamelion@ cvjm-loerrach.de melden.

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