Nach 1945 setzte Bruno Snell dann den Akzent der alten Sprachen auf die gemeinsamen Wurzeln Europas. Und Fuhrmann erweiterte den Kanon auf alle Epochen, auch das Mittelalterliche Latein.
Im letzten Teil seiner Ausführungen wandte Zimmermann, der auch Vorsitzender des Deutschen Altphilologenverbandes ist und zusammen mit dem Kultusminister an der Spitze der Baden-Württembergischen Stiftung Humanismus heute steht, den Blick zurück in die Antike, wo schon Cicero (106 v.Chr. – 43 v.Chr.) in seinen verschiedenen Schriften um das griechische Kulturerbe, sowie die Verfeinerung des Lateinischen zum Nutzen des gebildeten Römers, kämpft.
Noch heute, so der Referent schmunzelnd, stehen Ciceros Bildungsempfehlungen an seinen Bruder Quintus im aktuellen Bildungsplan der alten Sprachen. Die Umsetzung dieser Vorgaben im Schulalltag wurde dann, im Anschluss an das Referat, in der von Wolfgang Jäger geleiteten Diskussion, lebhaft bejaht bzw. angezweifelt. Wobei man sich einig war, dass das Studium der alten Sprachen standardmäßig Hilfen für jeden weiteren Spracherwerb bieten kann.