Von Guido Neidinger
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Wirtschaft: Hermann Harrer mit viel Lob in den Ruhestand begleitet / Zehn Jahre Kanzlei-Fusion gefeiert
Von Guido Neidinger
Lörrach/Schliengen. Es war ein niveauvolles Fest vor der stilvollen Kulisse von Schloss Bürgeln: Am Freitagabend wurde hier Rechtsanwalt Hermann Harrer von Kollegen, Mandanten und Freunden in den beruflichen Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig feierten die Kanzleien Harrer & Krevet aus Lörrach und Bender aus Freiburg ihren seit zehn Jahren andauernden Zusammenschluss.
Schloss Bürgeln war nicht zufällig der Schauplatz dieses Doppel-Festes. Die Familie Harrer ist dem Markgräfler Kleinod seit Generationen eng verbunden. Zudem verbinden Hermann Harrer und seine Frau Sabine mit dem Schloss einen besonderen Tag. Sie schlossen 1977 hier den Bund fürs Leben.
Ein beruflicher Bund wurde an diesem Abend aufgelöst, ebenfalls nach 40 Jahren. 1977 trat Hermann Harrer in die Kanzlei ein, die sein Großvater einst gegründet hatte, und die der Vater damals führte. „Drei Generationen Harrer finden jetzt ihr Ende“, sagte Harrer. Und es klang nicht pathetisch, nicht wehmütig. In seinen Worten schwang eher die Freude mit, die renommierte Lörracher Anwaltskanzlei in guten und kompetenten Händen zu wissen: „Ich bin stolz, den Stab kompetent weiterzugeben.“ Harrer lobte das Mannschaftsgefühl in der weiter wachsenden Kanzlei mit Standorten in Lörrach, Freiburg und Karlsruhe. Und er vergaß seine engste Mitarbeiterin Antonie Baumgartner, „deren klugen Rat ich geschätzt habe“ ebenso wenig wie die gesamte Belegschaft. Reinhold Krevet, seinen Partner seit 40 Jahren, bezeichnete er als Kollegen, mit dem er „immer auf einer Linie“ gewesen sei. Dann schlug er den Bogen zur Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Loeba. Einst von Harrers Vater gegründet, ist sie bis heute ein hervorragender Partner der Kanzlei, mit dem langjährigen Geschäftsführer Manfred Hauser an der Spitze.
Sein Dank galt abschließend den vielen Mandanten der Kanzlei, „die uns mit interessanten, aufregenden und herausfordernden Fällen beschäftigt haben“. Nicht selten seien über die geschäftlichen Beziehungen hinaus Freundschaften entstanden – wie zu dem Schweizer Unternehmer Heinrich Villiger. „Bleiben Sie uns gewogen“, rief er den Mandanten zu.
Den zehnjährigen Zusammenschluss der beiden Partnerkanzleien ließ Thomas Burmeister Revue passieren. Er hob das Traditionsbewusstsein beider Kanzleien hervor, aber auch den unbedingten Willen, „angesichts des raschen Wandels der Zeit nach vorne zu gehen“. Und dieser Mut sei belohnt worden, Die Kanzlei habe sich in den vergangenen zehn Jahren „wirtschaftlich gut entwickelt“ und sei ein verlässlicher Partner für Unternehmen und Kommunen.
Kanzlei-Geschäftsführerin Ute Lusche würdigte mit sehr persönlichen Worten das „herausragende Wirken“ und die Vorbildfunktion Hermann Harrers. Ihm sei es stets darum gegangen, Streit nicht zu provozieren, sondern „im Interesse der handelnden Personen zu vermeiden“. Das habe zu oft Jahrzehnte andauernden Beziehungen mit Mandanten geführt.