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Lörrach Ein musikalischer Brückenschlag

Die Oberbadische
Bezirkskantor Herbert Deiniger Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Konzert: Sopranistin Dorothea Rieger bei Klangraum Kirche

Von Beatrice Ehrlich

Mit Gesang und Orgelmusik aus verschiedenen Epochen ist die Konzertreihe „Klangraum Kirche“ ins neue Jahr gestartet.

Lörrach. Die Freiburger Sopranistin Dorothea Rieger, nicht zum ersten Mal in der Christuskirche zu Gast, wusste bei der gut besuchten Veranstaltung einmal mehr durch ihren innigen und von großer Musikalität geprägten Vortrag zu überzeugen. Begleitet wurde sie von Bezirkskantor Herbert Deininger, der das Konzert auch mit großartigen eigenen solistischen Beiträgen gestaltete.

Das anspruchsvolle, 2006 komponierte „Magnificat“ des Pariser libanesisch-französischen Orgelvirtuosen Naji Hakim war zweifelsohne das herausragende Werk und der eigentliche Höhepunkt des Konzerts, zu dem der erste Teil mit – unter anderem – Werken von Henry Purcell, Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian Bach sowie dem Zeitgenossen Ewald Weiss (1906-1998) in gewisser Weise hinführten. Am Anfang erklangen mit Purcells „Music for a While“ und Johann Philipp Kriegers „An die Einsamkeit“ weltliche Lieder aus dem Barock, die bereits die Thematik von Kontemplation und Innenschau andeuten, aber auch die Klage über das Leid des irdischen Daseins. Damit führen sie hin zum geistlichen Konzertteil, den Deininger solistisch an der Orgel einleitet mit „War Gott nicht mit uns in dieser Zeit“ von Dietrich Buxtehude.

Die Arie „Höchster, mache deine Güte“ aus der Bach-Kantate „Jauchzet Gott in allen Landen“, BWV 51, schloss mit ihrem schwingenden Rhythmus, entfernt an ein Wiegenlied erinnernd, an die im ersten Teil bereits angedeutete Hoffnung auf innere Harmonie an. Die Solostimme wurde unterstützt durch die fast durchweg parallel laufende Orgelbegleitung, eine feine musikalische Stütze für die von der Sängerin wunderbar modulierte Melodie. In ähnlichem Duktus fügte sich Bachs Präludium und Fuge in C-Dur, BWV 547, nahtlos in das Programm ein.

Dramatischer musikalischer Aufbau und reiche Kontraste

Mit der Psalmvertonung „Ich hebe meine Augen auf“ von Ewald Weiss und Naji Hakins anfangs erwähntem „Magnificat“ folgte der Sprung ins 20. beziehungsweise 21. Jahrhundert. Hier passierte weit mehr als die Überwindung der gewohnten Dur-/Moll-Tonalität.

Die musikalische Umsetzung des Lobgesang Mariens – „Er stürzt die Mächtigen vom Thron“ heißt es darin unter anderem – erfolgte durch einen dramatischen musikalischen Aufbau, lebhaften Wechsel in der Dynamik und reiche Kontraste. Orgel und menschliche Stimme traten als gleichberechtigte Partner auf. Beide konnten hier die große Bandbreite ihrer musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten zeigen.

Mit Felix Mendelssohn-Bartholdys Präludium in c-Moll für Orgel und zwei geistlichen Gesängen des Romantikers Albert Becker („Lobet den Herrn“, „Meine Seele ist stille zu Gott“) endete das Konzert, das mit seinem ausgewogenen Programm und seiner Qualität in der Darbietung alle Erwartungen erfüllte. Dem begeisterten Applaus folgte Max Regers „Abendlied“ als Zugabe der Sopranistin.

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