Lörrach Ein neues Heim für die Mauereidechsen

Die Oberbadische
Die Schüler blicken stolz auf ihr „Eidechsen-Hotel“ Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Schüler der FES gestalten gemeinsam mit TRUZ neuen Lebensraum für Tiere

Lörrach. Sechs engagierte Schüler und Schülerinnen aus der dritten und fünften Klasse der Freien Evangelischen Schule (FES) haben im Rahmen der Projekttage mit ihrem Biologielehrer Stefan Meyer unter Anleitung von Mitarbeitern des TRUZ in Stetten einen neuen Lebensraum für die Mauereidechse angelegt.

Die an Natur und Naturschutz interessierten Kinder brachten schon einiges an Erfahrung mit heimischen Reptilien mit und wussten von Begegnungen mit Ringelnattern, Blindschleichen, Kreuzottern und Eidechsen zu berichten.

Die Mauereidechse ist eine Art, die im Raum Lörrach noch relativ häufig zu beobachten ist, erläuterte Birgit Frosch vom TRUZ, landesweit jedoch vor allem wegen des Verlusts von Lebensräumen wie Trockenmauern als stark gefährdet eingestuft wird. Umso wichtiger sei es, zur Stützung der vorhandenen Populationen etwas zu tun.

Die Kinder hoben mit Feuereifer, gemeinsam mit Frank Maike und Jens Lucas vom TRUZ, eine etwa einen Meter tiefe Grube aus, die sie dann zum Teil mit groben Bruchsteinen füllten – wichtig für die frostfreie Überwinterung der Echsen, die sich meist ab Oktober in ihr Winterquartier in tiefen Spalten zurückziehen und ab März wieder zu beobachten sind. Der Rest der Grube wurde mit grobem Schotter aufgefüllt, als Versteckmöglichkeit noch ein paar Äste am Rand aufgeschichtet. Das Schaffen eines dichten Netzes von sicheren Rückzugsmöglichkeiten sei vor allem in Gebieten mit hoher Katzendichte sehr wichtig, meistens genüge es schon, ein paar Reisighaufen oder Steinhaufen anzulegen, gab Birgit Frosch mit Blick auf die vielen Privatgärten mit Mauereidechsenvorkommen als Tipp. Dies komme auch anderen Arten wie der Blindschleiche oder Igeln zugute. Mit etwas Glück siedelt sich so auch die – jedoch sehr versteckt lebende – Schlingnatter an, eine kleine Schlange, die an wärmebegünstigten Hängen wie am Tüllinger Berg lebt.

Die Schüler hatten an den beiden vorigen Tagen in einem Kurs der Umweltbildung des TRUZ, bei dem es vor allem um Stillgewässer als Feuchtlebensraum ging, und bei einem praktischen Naturschutzeinsatz mit dem BUND Lörrach an der Wiese, bei dem es um die Bekämpfung von Indischem Springkraut in einer feuchten Wiese ging, schon einiges über die heimische Tier- und Pflanzenwelt und den Naturschutz erfahren.

Mit einer Müllsammelaktion in einem geschützten Biotop, bei der große Mengen Unrat zusammengetragen wurde, gingen die gelungenen Projekttage zu Ende. Stefan Meyer von der FES, der mit seinem Engagement dieses Naturschutz-Projekt initiiert hatte, äußerte sich sehr zufrieden und hofft, dass auch in Zukunft regelmäßig zwischen Schule und Naturschutzverbänden für beide Seiten gewinnbringende Aktionen veranstaltet werden können.

Kaum kehrte Ruhe auf der „Baustelle“ ein, huschte eine Mauereidechse zum neu angelegten Habitat und sah sich interessiert um.

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