^ Lörrach: Ein Wald für alle Fälle - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Ein Wald für alle Fälle

Die Oberbadische
Der Wald beim Homburg-Hügel oberhalb der A 98 Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Forsteinrichtungsplan: Zielekatalog für die kommenden zehn Jahre  im Gemeinderat

Alle zehn Jahre wird in Lörrach ein neuer, für ein weiteres Jahrzehnt gültiger Forsteinrichtungsplan verabschiedet. Darin legt die Stadt die Nutzung ihres 1170 Hektar großen Waldbestandes für die Zukunft fest. Diese langfristige Planung ist wichtig, weil in der Regel erst spätere Generationen davon profitieren. Die Stadtverwaltung hat einen Zielekatalog erarbeitet, der dem Gemeinderat am Donnerstag zu Entscheidung vorgelegt wird.

Lörrach. Die Forsteinrichtungserneuerung erfolgt über mehrere Stufen: die Waldinventur, die Überprüfung des Vollzugs, der Waldentwicklung des vergangenen Forsteinrichtungsperiode sowie die Planung für die kommenden zehn Jahre.

Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Zielen, Jagd und Naturschutz

Als Leitfaden für diesen Zehnjahresplan hat die Stadtverwaltung einen Zielekatalog erarbeitet und dem Gemeinderat vorgelegt, in dem die Walderhaltung, die Vitalität, Nutzfunktion, Artenvielfalt, Boden- und Wasserschutzfunktion, die Sozialfunktion und Haushaltsfunktion nach geringer, mittlerer und großer Bedeutung in mehreren Punkten bewertet werden.

Bei den definierten Zielen können vor allem im Hinblick auf die zur Verfügung stehenden Finanzen, aber auch im Spannungsfeld zwischen „wald-baulichen“ Zielen, Jagd und Naturschutz Zielkonflikte auftreten, die im Rahmen der Forsteinrichtung im Einzelnen besprochen werden und auch Kompromisslösungen erforderlich machen.

Ökopunkte

Der Wald kann vielfältig genutzt werden, als Erholungsgebiet, Jagdgebiet oder zur Holzgewinnung. Die Walderhaltung trägt unter anderem einen großen Beitrag zu globalen Kohlenstoffkreisläufen bei. Bestimmte Maßnahmen im Wald werden als Ausgleichsmaßnahmen für zukünftige Baugebiete anerkannt. So können beispielsweise gezielt Waldflächen ausgesucht werden, in denen die Bäume bei hohem Alter oder Tod absichtlich nicht gefällt werden. Diese sogenannten Waldrefugien dienen dem Schutz totholzgebundener Arten.

Für jedes Waldrefugium gibt es Ökopunkte, die bei Eingriffen an anderen Stellen angerechnet werden. Die Fläche der Waldrefugien darf aber nicht mehr genutzt werden.

„Die Stadt Lörrach legt im neusten Zielekatalog großen Wert auf den Erhalt und die Vitalität der Waldflächen, qualifizierte Fachkräfte, den Klimaschutz und setzt Wertholz vor Brennholz und die Massenproduktion“ fasst Bürgermeister Michael Wilke, zusammen. „Probleme bereitet das Eschentriebsterben und das Schalenwild, doch insgesamt kann sich Lörrach mit der vorhanden Waldfläche und Baumbestand glücklich schätzen.“

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