Lörrach Einblicke in den Berufsalltag

Die Oberbadische
Die Studierenden der Evangelischen Hochschule mit Jürgen Rausch (hinten Mitte) und Stefan Dieterle (vorne Dritter v.l.) Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Schulsozialarbeit: Praxistag beim SAK mit Studierenden der Evangelischen Hochschule Freiburg

Professionelles Wissen und Handeln oder Praxis und Theorie sind nur vermeintlich Antonyme der Sozialen Arbeit. Das eine kommt ohne das andere nicht aus. Studierende der Evangelischen Hochschule Freiburg (EH Freiburg), alles angehende Absolventen der Sozialen Arbeit, gingen der Sache kürzlich beim zweiten Praxistag im Alten Wasserwerk auf den Grund.

Zusammen mit der Stadt Lörrach und der Stadt Rheinfelden organisierte Jürgen Rausch, Geschäftsführer des SAK, Exkursionen in den Berufsalltag. Neben verschiedenen Schulen, erkundeten über 30 Studierende die Schnittstellen der Schulsozialarbeit. Wie gestaltet sich das Miteinander von Schulsozialarbeit und offener Kinder- und Jugendarbeit? Wie lässt sich eine sozialraumorientierte Schulsozialarbeit gestalten? Oder welche außerschulischen Lernorte lassen sich für die Schulsozialarbeit in den Arbeitsalltag integrieren?

Was von der Schulsozialarbeit erwartet wird, wie sie ihre Angebote evaluieren kann und welche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen sind, erfuhren die angehenden Sozialarbeiter im Landratsamt. Sichtlich beeindruckt kehrten die Studierenden am Nachmittag ins Alte Wasserwerk zurück und reflektierten ihre Eindrücke: „Die Vielfalt der Angebote, die Fülle an Anliegen, mit der Kinder und Jugendliche die Schulsozialarbeit aufsuchen, das war schon beeindruckend.“

Tatsächlich so Rausch, ist es wichtig, dass Studierende schon während ihres Studiums Gelegenheit bekommen, ihr theoretisch erworbenes Wissen entlang der Praxis zu reflektieren, Schlussfolgerungen zu ziehen und die Bedeutung einer fundierten wissenschaftlich verankerten Ausbildung als Voraussetzung für professionelles Handeln zu erkennen.

Spannungsreich erlebten einige Studierende das Wechselspiel von Erwartungshaltung der Schulen und den zentralen Aufgaben der Schulsozialarbeit. „Da kann es leicht passieren, dass wir für einen gelingenden Schulalltag eingesetzt werden, statt uns um das Soziale einer Schule zu kümmern“, so eine Studierende.

Stefan Dieterle vom Fachbereich Jugend, Schule und Sport, betont die Bedeutung der Schulsozialarbeit für eine gelingende Jugendarbeit in Lörrach. Sowohl auf dem Salzert als auch im Neumatt-Quartier und zukünftig auch im Teichmatten-Quartier werden die Schulsozialarbeiter und die Kinder- und Jugendarbeit zusammenarbeiten. „Die Bedeutung nonformalen Lernens darf nicht hinter dem schulischen Lernen anstehen.“ Beides, so Rausch, sei für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen von immenser Bedeutung. Insbesondere die methodische Vielfalt der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie die Niederschwelligkeit mit der Kinder und Jugendliche angesprochen werden können, müssen sich im Ganztagsschulbetrieb als eigenständiges Bildungsangebot noch etablieren. Die Studierenden konnten dazu einige anregende Beispiele kennenlernen.

Der Praxistag ist Teil einer kooperativen Zusammenarbeit zwischen dem SAK Lörrach und der EH Freiburg. Einig waren sich die Organisatoren darin, dass der Praxistag nicht nur für die Studierenden erfolgreich war. Ihnen aufzuzeigen, welche Möglichkeiten sie für ihren Beruf in den beiden Kommunen aber auch im Landkreis vorfinden können, sei gelungen und soll dazu beitragen, die Bewerberlage zu verbessern. Denn für die Zukunft werde es immer schwerer, geeignete Fachkräfte für den Sozialbereich gerade in der Grenzregion zu gewinnen. Der Praxistag sowie weitere geplante Qualifizierungsangebote des SAK sollen dem etwas entgegensetzen. Der nächste Praxistag 2017 ist schon eingeplant.

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