Großer Andrang herrscht in einem Drogeriemarkt mitten im Stadtzentrum. Der Kundenstrom durch die weit geöffneten Türen bricht nicht ab, an den Kassen bilden sich die ersten Schlangen. Ein gutes Dutzend Angestellte, die meisten von ihnen übrigens auch Frauen, schiebt – offenbar gut gelaunt – eine Extraschicht: keine Überstunden, wie sie betonen. Die Kundinnen können sich umsonst schminken und maniküren lassen, eine Gelegenheit, die viele, Jüngere wie Ältere, gerne nutzen. Zur Stärkung stehen auf einem Tischchen Marzipanschweinchen und Mozartkugeln bereit: „Oh, das ist aber nett, vielen Dank“. Zwei Baslerinnen fachsimpeln vor einem Regal mit Duschgels. Das Mutternachtsshopping ist für sie ein willkommener Anlass, in Lörrach einkaufen zu gehen. Erst ein paar Erledigungen, Kleider, „eine weiße Bluse“, dann geht’s gleich noch zum Essen.
Auch die Geschäftsleute sind zufrieden, obgleich sich der Ansturm jetzt, zu Beginn der langen Nacht des Shoppens, noch in Grenzen hält. „Gegen zehn Uhr wird es richtig voll“, erinnert sich eine Verkäuferin an die vergangenen beiden Jahre. „Es kommen wenige, aber sie kaufen viel“, so die vorläufige Bilanz eines Schuhhändlers, bei dem heute alle Damen mit einem Glas Sekt begrüßt werden.