Lörrach-Haagen (dr). Bereits vor einigen Tagen vollendete Klaus Th. Guenter sein 80. Lebensjahr. Da ein großer Teil seiner Familie, Freunde und Bekannten im Rheinland leben, feierte er seinen Geburtstag in Köln. Klaus Th. Guenter wurde am 29. November 1935 In Düsseldorf geboren. Den meisten Lesern wird er als Lehrer am Hans-Thoma-Gymnasium (HTG) bekannt sein. Noch als Kleinkind zog der Jubilar mit seinen Eltern nach Bad Godesberg, heute ein Stadtteil von Bonn, um. Dort besuchte er das Aloisiuskolleg bis zur Mittleren Reife. Danach begann er eine Ausbildung zum Werbefachmann, die er aber nicht beendete. Statt dessen besuchte er wieder die Schule und legte 1956 das Abitur ab. Umfangreiche Studien an der Universität Bonn und in Delaware / USA schlossen sich an. Er habe als Hauptfächer Anglistik und Geografie sowie als Nebenfächer Philosophie, Pädagogik, Soziologie, Meteorologie, Geologie, Kunst, Psychologie, und US-Außenpolitik belegt, wie Guenter im Gespräch mit unserer Zeitung erzählte. Während der gesamten Studienzeit habe er sich seinen Unterhalt durch Arbeit selber verdient. Bald hatte Guenter viele Kontakte in der Bundeshauptstadt und arbeitete für mehrere Regierungsinstitutionen der USA. 1962 lernte er seine spätere Ehefrau Beate geborene Keilbar kennen, die aus Freiburg stammend damals bei der Lufthansa als Assistentin des Pressechefs in Frankfurt arbeitete. Die Ehe wurde 1966 geschlossen. Im gleichen Jahre hatte das Geburtstagskind die erste Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien abgelegt. In Freiburg trat Guenter den Vorbereitungsdienst an. Nach dem 2. Staatsexamen kam er 1969 nach Lörrach ans HTG. Gründungsmitglied des „Arbeitskreis Rauschmittel“ Durch die Drogenproblematik an seiner Schule und generell von Jugendlichen in Lörrach begann er Anfang der 1970er Jahre ein großes soziales Engagement in der Suchtkrankenarbeit. Er gründete zusammen mit Altpfarrer Peter Vesen und Rechtsanwalt Heinz Strecke den „Arbeitskreis Rauschmittel“ (AKRM). Viele Jahre war Guenter geschäftsführender Vorstand des AKRM. Der Verein betrieb eine psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle, eine Therapiekette mit zwei Häusern im Südschwarzwald, eine Fachklinik für junge Suchtkranke und einen Workshop für kreative, handwerkliche Betätigung. Das von Guenter verfasste Merkblatt „Hasch im Hirn“, das Jugendliche vor dem Konsum von Haschisch warnen und aufklären will, hat inzwischen eine Auflage von 500 000 Exemplaren erreicht. Natürlich lässt den Jubilar die derzeitige Diskussion über die Freigabe von Haschisch nicht los. „Mann sollte Cannabis entkriminalisieren, sagte Guenter. Aber für Jugendliche sei wegen der vielen Rezeptoren im Gehirn die Droge sehr gefährlich. Aber nicht der Strafrichter sei die richtige Antwort, sondern Aufklärung, Aufklärung und nochmals Aufklärung. Auf seine Initiative geht auch das Modellprojekt „Therapie auf dem Bauernhof“ zurück. Die Erfolge dieser Therapieform mit sehr geringen Rückfallquoten geben den Initiatoren Recht. Für seien Einsatz in der Drogenarbeit erhielt Guenter im Juni 1999 das Bundesverdienstkreuz. Der besondere Einsatz für Schüler ließe sich noch lange aufzählen. Hier seien nur die Aktivitäten wie „Berufskunde vor Ort“, aus der die Aktion „Bogy“ hervorging, oder „Jung und Alt“ genannt. 1998 ging der Jubilar in den Ruhestand.Ein besonderes Hobby des Geburtstagskindes war die künstlerische Fotografie. Daneben betrieb er Skilanglauf und Bergsteigen. Die Redaktion gratuliert herzlich und wünscht weitere glückliche Jahre.