Lörrach Entlastung dringend notwendig

Die Oberbadische
Die Brombacher Hellbergschule Foto: Nele Höfler Foto: Die Oberbadische

Schulentwicklung : CDU, SPD und Grüne zum Antrag für die Einrichtung einer zweiten Realschule

Die Stadt Lörrach will trotz der gegensätzlichen Empfehlung des Regierungspräsidiums (RP) Freiburg am ursprünglichen Antrag zur Einrichtung einer zweiten Realschule an der Hellbergschule in Brombach festgehalten. Die Fraktionen der CDU, SPD und Grünen unterstützen dies mehrheitlich.

CDU

Die CDU-Fraktion trägt den Vorschlag der Verwaltung mit: „Wir wollen eine zusätzliche Realschule in Brombach. Die Theodor-Heuss-Realschule braucht dringend Entlastung.“ Ulrike Krämer machte darauf aufmerksam, dass bei einem Rückzug auch mögliche Fördermittel des Landes verloren gehen könnten. „Dranbleiben, weitermachen“, so lautet der Auftrag der CDU an die Verwaltung. Notfalls müsse der Antrag im nächsten Jahr erneut gestellt werden.

SPD

Auch die SPD will sich für die Einrichtung einer zweiten Realschule in Lörrach einsetzen und damit die Haltung der Stadt unterstützen. Der Standort der zweiten Realschule, die zweizügig geführt werden sollte, müsse die Hellbergschule in Brombach sein. Einerseits sei eine zweite Realschule in Lörrach auch aufgrund der Schülerzahlen notwendig, zum anderen führe es zu einer weiteren Entlastung des Campus Rosenfels.

Auch stadtpolitisch sei es notwendig und wichtig, im Norden der Stadt wenigstens eine weiterführende Schule anbieten zu können. Der Brombacher Stadtrat Peter Öhler betonte dies ausdrücklich. An dieser Realschule mit dem Profil Realschule plus könnten Schüler dann auch den Hauptschulabschluss erreichen, ohne die Schule wechseln zu müssen. Solange der Schultyp als Regelschule im Schulgesetz vorgesehen sei und solange er auch nachgefragt werde, solle zudem im Verbund an der Hellbergschule eine Werkrealschule angeboten werden.

Die SPD-Fraktion sieht die Bedenken aus Steinen als gegenstandslos an. Die dortige Realschule sei durch die Einrichtung eines Realschulstandortes in Brombach nicht gefährdet. Zum anderen wurden viele Jahre aus Lörrach keine Schüler in Steinen angenommen, da die dortige Realschule sonst zu groß geworden wäre. „Neben einem dritten Gymnasium muss also weiterhin die zweite Realschule mit Standort Brombach unbedingtes Ziel für die Lörracher Schullandschaft sein“, fasste Hubert Bernnat zusammen.

Grüne

„Durch viele Befindlichkeiten einzelner Schulen wird der ursprünglich aufgestellte Schulentwicklungsplan ausgehöhlt“, bedauern Teile der Grünen-Fraktion. Darum sei eine „schnelle Entspannung der Raumkapazität“ auf dem Campus bis heute nicht erreicht worden. Die Grünen setzten deshalb auf eine Förderung der Gemeinschaftsschule und verbinden damit eine schnelle Planung des An- und Umbaus der Albert-Schweitzer-Schule: „Wenn es uns gelingen soll, die Gemeinschaftsschule als tragfähiges, leistungsfähiges Schulsystem zu etablieren, das soziale Herkunft und Bildungskarriere entkoppelt, dann müssen wir in diese Schule investieren“, erläuterte Margarete Kurfeß.

Stephan Berg sieht im neuen Antrag eine Gefahr: „Wir erhöhen durch ein drittes städtisches Gymnasium und durch eine zweite Realschule die Anzahl der herkömmlichen höheren Bildungsplätze und nehmen der Gemeinschaftsschule die für gute Lernzuwächse notwendige Heterogenität.“

Schon deshalb weil nicht alle Schüler durch die Stadt zum Campus gebracht werden können, hält Kurfeß eine Stärkung der Schullandschaft im Norden der Stadt für erforderlich: „Der Standort Brombach mit seiner einzügigen Werkrealschule muss aufgewertet werden. Dies kann durchaus eine Realschule plus sein“, so Kurfeß. Sie sieht keine Schwächung für die Albert-Schweitzer-Schule. Die Eltern würden sehr schnell erkennen, dass die Gemeinschaftsschule in der Kooperation mit den beruflichen Gymnasien an einem Standort ein sehr gutes Angebot für ein G9 darstelle. Sie ist überzeugt, dass die pädagogische Qualität, die neuen Lernformen und das breite gymnasiale Angebot die Eltern schon sehr bald überzeugen und die Albert-Schweitzer-Schule stabil dreizügig werden lassen.

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