Denn: Zwar stünden in Lörrach insgesamt 47 Gewerbeflächen-Angebote mit rund 155 000 Quadratmetern zur Verfügung. Indes seien etwa in die „Entwicklungsflächen“ (50 000 Quadratmeter) unter anderem Güterbahnhof sowie MMZ- und Füssler-Areal eingerechnet: Und die können allesamt mittelfristig wohl nicht genutzt werden. In den freien „Produktionsflächen“ (60 000 Quadratmeter) ist bereits die Erweiterung des Entenbads enthalten, allein hierdurch werden über 42 000 Quadratmeter beansprucht. Das reicht nach Kahnerts Berechnung drei bis höchstens vier Jahre.
Flächenumwandlung
Vor diesem Hintergrund werde besonders deutlich, dass auch bei der Umwandlung von Flächen genau abgewogen werden muss, ob dies wirklich Sinn ergibt. Fast 120 000 Quadratmeter Gewerbeflächen seien in den vergangenen 20 Jahren durch Umnutzung in Lörrach verloren gegangen, sagte Ziegler-Jung – vor allem für Wohnungsbau, Kinderbetreuungs- und kirchliche Einrichtungen oder Parkflächen.
Entenbad-Ost
Für das Entenbad-Ost liegen derzeit 19 Anfragen vor: Das Handwerk interessiert sich ebenso für das Areal wie Groß- und Kfz-Handel, produzierendes Gewerbe und Dienstleister. Eine Unternehmensbefragung gab Aufschlüsse über die Interessentenstruktur.
Die Vergabekriterien der Stadt gelten für alle städtischen Gewerbegrundstücke im Entenbad, Ob der Gass und im Innocel-Quartier, wobei Letzteres durch die Nutzung von Forschung, Entwicklung, Life Sciences, und Medizintechnik geprägt ist.
Arbeitsplatzdichte, Ausbildungsplätze, Gewerbesteuerleistung, effiziente Nutzung der knappen Baulandressourcen, Energiestandards: All dies sind Kriterien für die Flächenvergabe. „Wenn bestimmte Voraussetzungen nicht gegeben sind, kann man sich nicht ins Gebiet ’reinkaufen’“, versicherte Ziegler-Jung.
Vorgabe sei etwa auch, dass jeder Interessent maximal eine Wohneinheit – für den Inhaber oder Betriebsleiter – bauen dürfe. Zu den Verpflichtungen der Käufer im Entenbad-Ost gehört zudem etwa der Baubeginn spätestens zwei Jahre nach Kaufabschluss, eine ausschließliche gewerbliche Nutzung für die darauf folgenden zehn Jahre, die Energiestandards der Stadt und eine gesicherte Finanzierung.
Fahrplan
Nach den Vorberatungen soll der Gemeinderat im Juni den Beschluss zur Fortschreibung des GEK fassen. Die Erschließung des Entenbads-Ost soll Ende 2016 fertig gestellt sein. Der Abschluss der ersten Kaufverträge ist für das erste Quartal 2017 vorgesehen.