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Lörrach Es gibt Wichtigeres als Partyflächen

Die Oberbadische
Die Freifläche unter der Autobahnbrücke an der Brombacher Straße liegt noch am weitesten von einer Wohnbebauung entfernt. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Brombach: Ortschaftsrat stellt sich geschlossen gegen Antrag der Freien Wähler

Von Gottfried Driesch

„Überfahren“ und nicht in den Findungsprozess einbezogen fühlte sich der Ortschaftsrat Brombach bei der Behandlung einer Beschlussvorlage über Veranstaltungsflächen im Freien. Darum wurde die Vorlage mit einem einstimmig negativen Votum in den Ausschuss für Umwelt, Technik, Bildung und Soziales (AUT) weitergeleitet.

Lörrach-Brombach. Der jetzige Vorgang reicht bis in das Jahr 2014 zurück. Damals hatte die Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler einen Antrag eingebracht und die Stadtverwaltung aufgefordert, nach Flächen für kommerzielle und nicht kommerzielle Veranstaltungen für bis zu 1000 Personen zu suchen. Nachdem die Stadt mitgeteilt hatte, dass für so viele Personen keine Flächen zu finden seien, hatten die Freien Wähler den Antrag modifiziert. Im April 2015 wurde die Anzahl der Personen auf 300 bis 500 reduziert.

Erneut machte sich die Verwaltung fachbereichsübergreifend auf die Suche. Laut Ergebnis kommen die Flächen unter der Autobahnbrücke zwischen Brombacher Straße und Grütt hinter der Verkehrspolizei, eine Fläche bei der Firma Lauffenmühle und die Fläche im Gebiet Hugenmatt/Alte Straße neben der Kartbahn in Betracht. Alle drei Flächen werden als „geeignet mit Einschränkungen“ bezeichnet. Alle liegen in der Wasserschutzzone III (wir berichteten).

Ortsvorsteherin Silke Herzog (Freie Wähler) bemängelte, dass bei der Ortsbegehung der Ortschaftsrat Brombach übergangen worden sei. Alle drei möglichen Flächen liegen entweder im Ortsgebiet oder grenzen daran.

Ortschaftsrat wurde bei der Ortsbegehung übergangen

Birgit Schmolinske (Freie Wähler) bezeichnete den Antrag der Gemeinderatsfraktion als „undurchdacht“. Bei allen möglichen Flächen befände sich Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe. Beim Hugenmatt käme die Flüchtlingsunterkunft hinzu.

„Wir haben derzeit andere Probleme, als jungen Menschen Partyflächen zur Verfügung zu stellen. Wir hatten das in unserer Jugend auch nicht“, merkte Schmolinske an.

Von einem Negativbeispiel berichtete Willy Findling (SPD). „Im vergangenen Jahr fand eine Freiluftveranstaltung bei der Villa Feer statt. „Der Lärmpegel war unzumutbar und die genehmigten Zeiten wurden auch nicht eingehalten.“

Gegen den von der Stadtverwaltung angedachten „Probelauf“ sprach sich Hans-Hermann Reinacher (Freie Wähler) aus, da ein Veranstaltungsbetrieb sowieso nur mit strengen Auflagen genehmigungsfähig sei.

Doris Jaenisch (CDU) befürchtete, dass die Abfallentsorgung an der Gemeinde hängen bliebe.

Bei der Abstimmung sprach sich kein Ortschaftsrat für die Vorlage aus, auch wenn es sich lediglich um eine öffentliche Anhörung handelte. Entscheiden kann der Ortschaftsrat über diese Frage nicht.

Das Thema stand gestern Abend auch erneut auf der Tagesordnung des AUT (wir berichten noch)

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