Lörrach Es hängt an einem halben Zug

Die Oberbadische
Die Theodor-Heuss-Realschule verzeichnet großen Zulauf. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Schule: Stadt hält an Antrag für Realschulstandort in Brombach fest

Im Prozess der regionalen Schulentwicklung geht die Stadt in die nächste Runde. Entgegen der Empfehlung des Regierungspräsidiums (RP) Freiburg wird an dem ursprünglichen Antrag für den Standort Hellbergschule in Brombach festgehalten. Das betonte Oberbürgermeister Jörg Lutz beim gestrigen Mediengespräch im Rathaus.

Lörrach (bk). Wie berichtet, plant die Verwaltung die Einrichtung einer Realschule in Brombach, um den zu erwartenden Anstieg der Schüler an dieser Schulform auffangen zu können. In Brombach soll zunächst eine Verbundschule mit jeweils einem Zug für Werkreal- und Realschule etabliert werden, die nach einiger Zeit zur reinen Realschule umgewandelt werden soll – abhängig von der Entwicklung der Schülerzahlen.

Die Hellbergschule ist die letzte Werkrealschule im Schulamtsbezirk. Im neuen Schuljahr haben sich dort 23 Schüler angemeldet. Aller Voraussicht nach würden die Zahlen der Werkrealschule nicht mehr steigen, da der Hauptschulabschluss sowohl an der Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule als auch an der Theodor-Heuss-Realschule (THR) abgelegt werden kann, erläutert die Stadt.

Die Realschule sei derzeit die Schulart, die landespolitisch im Fokus stehe, so Lutz und Bürgermeister Michael Wilke unisono. In Lörrach verzeichne die THR auf dem Campus Rosenfels großen Zulauf mit Auswirkungen auf die ohnehin angespannte Raumsituation. Diese Entwicklung werde sich den nächsten Jahren durch steigende Schülerzahlen verstärken. Dabei seien die Zuwächse durch Zuzug und die Schaffung neuer Wohngebiete nicht einmal einbezogen.

Das RP komme in seiner Prognose der zu erwartenden Kinder in der Eingangsklasse der Realschule zu geringfügig anderen Ergebnissen als die Verwaltung. Im Rahmen des Schlichtungsverfahrens im August legte das RP der Stadt als Schulträgerin nahe, den Antrag auf Einrichtung einer Realschule am Standort der Hellbergschule zurückzustellen, bis sich die Schülerzahlen ausreichend belegen lassen. Erforderlich für einen zweiten Realschulstandort sind sechs Züge pro Jahrgang. Das RP nimmt aktuell für Lörrach 5,5 Züge als Prognose an, die Rechnung der Kommune kommt verlässlich auf sechs Züge.

Als unstrittig und genehmigungsfähig gilt der Antrag zur Auflösung der Werkrealschule am Standort der Neumattschule. Zum Antrag auf Einrichtung eines dritten Gymnasiums am selben Standort äußerte sich das Regierungspräsidium Freiburg verhalten optimistisch. Das Votum des Kultusministeriums steht aus. Ein Termin wurde nicht genannt.

Lehne das Ministerium den Antrag für eine zweite Realschule ab, werde es die Stadt im Jahr 2018 erneut versuchen, sagte Lutz. Den Kunstgriff, für die THR möglichst rasch die Umwandlung zur Ganztagsschule anzustreben, ziehe er nicht in Erwägung. Zur Erinnerung: Damit würde der Raumbedarf an der THR steigen und in Folge dessen die Genehmigung einer zweiten Realschule wahrscheinlicher. Die Verwaltungsspitze hofft vielmehr, das Ministerium mit Inhalten überzeugen zu können. Nicht zuletzt deshalb, weil das RP außer seiner knappen Berechnung keine Argemente für seine Vorbehalte bringe, so Lutz. Und zumal Lörrach dem Land mit der Zwischenlösung Verbundschule „eine Brücke“ baue.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading