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Lörrach „Es ist ein Sieg des Populismus über den Verstand“

mek
Donald Trumps Sieg löst in Lörrach größtenteils Entsetzen aus. Foto: Archiv Foto: mek

US-Wahl: Reaktionen von Politik und Wirtschaft zum Einzug von Donald Trump ins Weiße Haus

Lörrach (lu/mcf). Donald Trump heißt der 45. US-Präsident. Wie wurde das Ergebnis in Lörrach aufgenommen? 

Jörg Lutz, Oberbürgermeister:
„Dieser Wahlausgang passt ein bisschen in die Brexit-Entscheidung der Briten. Da wird einfach aus einem Bauchgefühl heraus entschieden und gleicht damit dem Postfaktischen, quasi nach der Art: Der kann machen, was er will, kann versprechen, was er will – und dann passt das schon.“

Michael Wilke, Bürgermeister:
„Es ist ein erschreckendes Ergebnis. Es ist ein Sieg des Populismus über den Verstand sowie ein schlechtes Zeichen des Zustandes der Demokratie und demokratischer Strukturen. Ich glaube zwar nicht, dass die USA die Welt jetzt in den Abgrund reißen werden. Die Wahl hat aber gezeigt, dass Viele glauben, dass mit einfachen Antworten die Probleme gelöst werden können. Doch es gibt keine einfachen Antworten. Daher werden die, die etwas anderes denken, ein Stück weit enttäuscht werden.“ 

Petra Höfler, Fraktionsvorsitzende CDU:
„Eigentlich bin ich sprachlos. Als ich  den Fernseher einschaltete und sah, dass Trump gewinnen wird, war ich völlig verblüfft. Clinton wäre das kleinere Übel gewesen. Für einen Europäer ist dieses Wahlergebnis nicht nachvollziehbar und unvorstellbar. Dieser Mann hat für keines der Probleme nicht den kleinsten Lösungsansatz. Ich bin gespannt, wie sich diese Wahl auf die deutschen Unternehmen auswirken wird.“

Günter Schlecht, Fraktionsvorsitzender SPD:
„Ich bin schockiert. Ich habe die schlimmsten Befürchtungen für die Demokratie und die Weltpolitik. Hoffentlich zerschlagen sich diese und Trump hat künftig gute Berater. Es ist mehr als beängstigend, dass ein derart unqualifizierter und populistischer Mann gewählt werden konnte.“

Margarete Kurfeß, Fraktionsvorsitzende Die Grünen:
„Es ist sehr verwunderlich, dass der Populismus eine so breite Erhörung erhält. Man muss daher schon ein Stück weit die Luft anhalten. Nichtsdestotrotz hat das Volk in einem demokratischen Prozess gewählt. Die Politik muss jetzt darauf achten, dass die Gräben innerhalb der Außenpolitik nicht zu groß werden. Schön war daher, dass Angela Merkel spontan in einer kurzen Rede den USA die Hand gereicht hat. Allerdings: Bemerkenswert hierzulande ist, dass die Populisten sich jetzt in diesem Wahlsieg sonnen. Eine gemeinsame Eine-Welt sieht anders aus. Eine Politik, die sich gegen Minderheiten richtet, ist doch von vor-vor-gestern.“ 

Uwe Claassen, Fraktionsvorsitzender Freie Wähler:
„Das ist eine echte Katastrophe. Eigentlich ist dieser Mann nicht wählbar. Es ist traurig und unglaublich, was da in den USA passiert ist. Aber die rechten Tendenzen sind in der ganzen Welt leider da. Clinton war nicht gerade die beste Gegenkandidatin. Sie hat viele Fehler gemacht.“ 

Matthias Koesler, Vorsitzender FDP Lörrach:
„Es wurde demokratisch gewählt. Und wenn die Mehrheit der Amerikaner der Meinung ist, dass Donald Trump der Bessere ist, dann muss man das so hinnehmen. Gleichwohl bin ich der Meinung, dass die US-Bürger falsch gewählt haben.“ 

Henri Rowienski, Geschäftsführer der KBC:
„Wir sind in den USA seit Jahren  etabliert.  Ich bin kein Prophet, aber   es gibt derzeit keinerlei  Anzeichen, dass sich etwas an unseren Geschäftsbeziehungen   verändern könnte.  Im Gegensatz zur Autoindustrie gibt es dort wenig Firmen, die  unserer Produktion abbilden.

Jürgen Trefzer, Raymond-Geschäftsführer Deutschland,
hofft, dass die Berater ihren neuen Präsidenten eines besseren belehren. Indirekt betroffen sei sein Unternehmen als Automobilzulieferer. Falls es zu Handelsbeschränkungen kommen sollte, befürchtet er auch einen geringeren Autoabsatz in den USA. „Ich hoffe, dass Trump sich an die existierenden Verträge halten wird. Man sollte den Wahlausgang nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die EU muss sich darauf vorbereiten, was kommt, wenn tatsächlich Verträge gekündigt werden.“ 

Susanne Daniel, Vorsitzende Lörrach International:
„Ich hätte mir einen anderen Ausgang gewünscht. Es ist daher schwer vorhersehbar, was jetzt auf Europa zukommt. Gerade in der Außenpolitik hat sich Trump ja nur vage geäußert. Ich kann nur hoffen, dass er sich künftig an die demokratischen Werte und Grundregeln hält. Nur auf dieser Grundlage kann die wichtige Zusammenarbeit mit Europa funktionieren.“

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