Im Rahmen ihrer „Tour de Handwerk“ im Landkreis besuchten Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, Handwerkskammerpräsident Johannes Ullrich, Kreishandwerksmeister Michael Schwab sowie weitere Vertreter aus Kammer und Kreishandwerkerschaft am Montag den Heizungs- und Sanitärbetrieb „Haas und Mandau“ in Tumringen. Lörrach (was). Dort erhielten sie von Geschäftsführer Dieter Senn und seiner Frau Heike eine Führung durch den Betrieb und informierten sich über aktuelle und kommende Herausforderungen für das Handwerk im Dreiländereck. Ein wichtiges Thema dabei: die Fachkräftesicherung. Diese spielt im Betrieb eine große Rolle. „Wir haben im Moment elf Lehrlinge“, berichtete Heike Senn. Viele von ihnen seien sehr gut, ergänzte ihr Mann, und werden nach der Ausbildung wahrscheinlich übernommen. Ab dem ersten Tag im Unternehmen dürfen die Nachwuchskräfte mit in den Außendienst und ab dem dritten Lehrjahr auch eigenverantwortlich im Kundendienst unterwegs sein. Geschäftsführer Senn hob hervor: „Man muss den Leuten auch etwas zutrauen.“ Weiterhin pflegt das Unternehmen Kooperationen mit drei Schulen und besucht regelmäßig die Ausbildungsbörsen in der Region. „Wir haben einen speziellen Stand und schicken immer unseren besten Lehrling und unseren besten Jungmeister hin“, erzählte Heike Senn. Allgemein sei das größte Problem aber, auch die Eltern von der Qualität einer dualen Ausbildung zu überzeugen: „Wir erleben immer wieder, dass die Eltern das nicht wollen.“ Ein weiteres Thema war die Nähe zur Schweizer Grenze. Schäfer erkundigte sich, wie das Unternehmen mit dieser Herausforderung umgehe. „Wir haben ein gutes Lohnniveau“, erklärte Senn. Außerdem sei die Kaufkraft in Lörrach sehr hoch. Allerdings nehme der Betrieb trotz vieler Anfragen keine Aufträge aus der Schweiz mehr an: „Wir haben genug hier zu tun.“ Ein guter Kontakt zu den Kunden sei zudem wichtiger als Geld, betonte er. Außerdem lege er großen Wert auf ein qualitativ hochwertiges Niveau. Deshalb konzentriere man sich überwiegend auf den Kundendienst und Sanierungen. Um den Mitarbeitern seine Wertschätzung zu zeigen, unternimmt er zudem jedes Jahr mit ihnen einen mehrtägigen Ausflug: „Sie bezahlen das mit ihrer Arbeit“, hob Senn hervor. „Sie sind ein besonderer Betrieb“, lobte Handwerkskammerpräsident Ullrich die Anstrengungen des Unternehmens, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Auch Kreishandwerksmeister Schwab bezeichnete die Firma als „Vorzeigeunternehmen“. Besonders hinsichtlich der Ausbildung hob er hervor: „Sie haben erkannt, was fehlt und dass die Jungen draußen abgeholt werden müssen.“ „Der Besuch war sehr interessant und Mut machend“, fasste die Regierungspräsidentin zusammen – zumal der Betrieb vor allem die Chancen und nicht nur die Risiken hinsichtlich der aktuellen Entwicklungen im Handwerk sehe.