Punkt Mitternacht erstrahlt am letzten Tag des Jahres der Nachthimmel über Deutschland in allen möglichen Farben: Traditionell kündigt ein buntes und lautes Feuerwerk auch in Lörrach den Übergang vom alten ins neue Jahr an. Von Silvia Waßmer Lörrach. Mit seinem Farbenspiel bringt es nicht nur die Vorfreude auf das neue Jahr zum Ausdruck, sondern soll nach altem Glauben auch „böse Geister“ vertreiben. In Deutschland wird der Umgang mit dem Feuerspektakel dabei von Ort zu Ort anders gehandhabt: In Lörrach gilt die erste Verordnung des Sprengstoffgesetzes, welche ein „Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände“ in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen sowie Reet- und Fachwerkhäusern untersagt. Zudem dürfen Feuerwerkskörper im Stadtgebiet gemäß dieser Verordnung am 31. Dezember und 1. Januar nur von Personen über 18 Jahren entzündet werden. Ansonsten gebe es aber keine weiteren kommunalen Reglements, erklärt Steffen Adams, stellvertretender Fachbereichsleiter Medien und Kommunikation. Bei der Feuerwehr sind zwar diverse Züge in Alarmbereitschaft, es gelte aber an Silvester das gleiche Motto wie an den restlichen 364 Tagen im Jahr: „Wir sind immer vorbereitet“, sagt Frieder Zeiher, stellvertretender Leiter der Lörracher Feuerwache. Er erzählt zudem, dass die Erfahrung gezeigt habe, dass die Feuerwehr in den vergangenen Jahren nur zu kleineren Notfällen habe ausrücken müssen. Falls aber unerwartet doch ein größerer Bedarf bestehe, sei es kein Problem, weitere Kräfte nachzualarmieren. „Wenn es brennt, dann kommen wir“, versichert der Feuerwehrmann. Um Unfälle und Brände in der Silvesternacht zu vermeiden, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Böllern, Raketen und Knallern hilfreich. Verkauft werden diese an die Bevölkerung seit Dienstag. In den meisten Geschäften waren die Feuerwerkskörper in den ersten Stunden allerdings noch nicht besonders nachgefragt. Dies änderte sich zwar mit Näherrücken des Jahreswechsels, doch im Vergleich zum Vorjahr seien die Zahlen rückläufig, wie Markus Glöcklin von der Bauhaus-Gartenabteilung beobachtet hat. Als mögliche Ursachen sieht er dabei sowohl die Feuerwerksverbote in weiten Teilen von Weil am Rhein als auch die geänderten Gesetze und Einfuhrbestimmungen in Frankreich und der Schweiz. Insgesamt gehe der Trend aber klar hin zu Feuerwerksbatterien, verrät er. Dies bestätigt auch Alexander Degraf vom Hieber Markt Lörrach. Auch er sieht die Batterien eindeutig auf Platz eins vor den Raketen. Zudem zeigt er sich hinsichtlich der Kauflaune der Bürger zuversichtlich und erklärt: „Ich bin sicher, bis morgen ist alles weg.“ Und auch in der Lörracher Müller-Markt-Filiale liegen die Feuerwerksbatterien eindeutig vor Knallkörpern, Böllern und Raketen, wie Ralf Wehner bestätigt. Er vermutet, dass dies auch an ihrer komfortableren Handhabung liegen könnte – müssen sie doch nur einmal angezündet werden und feuern dann mehrere Schüsse ab. Diesen Verdacht äußert auch Degraf. Der Preis des Feuerspektakels spielt in Lörrach bei den meisten Kunden hingegen eine eher untergeordnete Rolle. Doch es gibt auch Fälle, in denen sich die Leute vorher ein Budget festgelegt haben und dann nach diesem einkaufen, so Wehner. Die Kosten selbst haben sich zum Vorjahr aber nicht geändert. Wieviel die Lörracher letztlich für das nächtliche Spektakel zu erübrigen bereit waren, wird sich heute Abend am Nachthimmel zeigen.