Lörrach Funkiger Funkenflug, individuelle Note

Die Oberbadische
Foto: Ursula König Foto: Die Oberbadische

Jazztone: Das Franck Wolf Quintett begeisterte mit Eigenkompositionen

Von Ursula König

Lörrach. Funkige Klänge waren am Freitag im Jazztone angesagt. Trotz Fasnacht war das Jazzlokal bestens besucht und auch die Stimmung ließ von Beginn an aufgrund des musikalischen Funkenflugs nichts zu wünschen übrig.

Das internationale Franck Wolf Quintett steht für impulsiven Groove auf einem technisch ausgefeilten Niveau und für einen lebendigen Austausch im gemeinsamen Spiel, das nicht nur die unbestreitbaren Stars des Abends Franck Wolf (Saxofon) und Guillaume Nuss (Posaune) mitreißend in Szene setzen können

Die fünf Freunde, so erzählt Wolf in der Pause, spielen in wechselnden Formationen zusammen. Er selbst ist musikalisch aufgewachsen. Sein Vater dirigierte im Elsass ein Blasorchester und bereits mit fünf Jahren stand für Wolf fest, dass er auch ein Instrument erlernen werde. Seit er acht Jahre ist, spielt er Saxofon und er tritt, wie seine Freunde auch, vorzugsweise in wechselnden Besetzungen auf.

Die Erfahrung mit Bireli Lagrene, der sehr jung schon im Jazztone zu hören war, gehört dazu und ebenso über 400 Auftritte von Paris bis New York. So ließ der angekündigte „swingende Mainstream Jazz“ auch einige Freiheiten, um vor allem Eigenkompositionen mitreißend zur Geltung zu bringen. Streng genommen grenzt sich der Mainstream Jazz zwar von eher experimentellen Stilen ab, doch mit den mehrschichtigen Eigenkompositionen überraschte das Quintett mit einer gewissen Improvisierfreude, die sich nicht an starre Begrenzungen hält.

So zeigen sich die fünf Musiker vielen Stilen gewachsen, was die Lebendigkeit ihres Spiels ungemein steigert. Und auch die musikalischen Ausflüge Wolfs in den Bereich Jazz Manouche, besser bekannt als Gypsy Jazz, bereichern eine Klangvielfalt, die sich aus vielen Komponenten zusammensetzt.

Mit Jean-Yves Jung (Piano), Davide Petrocca (Bass) und Jean-Marc Robin (Schlagzeug) wurden überaus versierte und für jeden Stil offene Mitstreiter gefunden, die den einzelnen Stücken eine individuelle Note verliehen.

Unvermittelt steigen die fünf in ein reichhaltiges Programm ein. Wolf hält sich mit den Ansagen etwas zurück. Die Spielfreude steht im Vordergrund. Die beiden Frontmänner Wolf und Nuss gehen mit vollem Körpereinsatz in ihrem Spiel auf, das inspiriert ist von namhaften Musikern wie James Brown, Prince oder Maceo Parker. Und es ist geprägt durch viel Kraft, swingende Melodik und komplexe Strukturen.

Franck Wolfs Experimentierfreude zeigt sich hervorragend beim Reggae, der nach der Pause, eingebettet in stark melodisch geprägte Stücke, die Vielseitigkeit der Musiker zur Geltung bringt. Raffiniert aufgebaute Beats, das kreative Spiel mit Motiven und fantasievoll arrangierte Stücke wie „Eleven to heaven“ oder „Stop the groove“: Das Jazz verständige Publikum wusste dieses Glanzlicht zu würdigen, wie der lang anhaltende begeisterte Applaus zeigte.

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