Gemeinsam gestalten

„Um den Dialog möglichst effektiv zu gestalten, haben wir den drei Kategorien  bereits  Handlungsfelder zugeordnet“, erläuterte Projektleiterin Claudia Williams und Stephan Parlow. Planen, Bauen und Wohnen, Innenstadtentwicklung und Mobilität sind die wichtigsten Handlungsfelder der Leitbildkategorie „Gebaute Stadt“. Die „Lebenswerten Stadt“ umfasst die Bereiche Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Bildung und Ausbildung, Kultur sowie Sport und Freizeit. Handlungsfelder zur Kategorie „Verantwortungsvolle Stadt“ sind Integration, Chancengleichheit und sozialer Zusammenhalt, Gesundheit, Umwelt und Klimaschutz sowie nachhaltige Finanzen.
 

In Zeiten von Smartphone, Tablet und Dauersurfens spielt die Online-Kommunikation auch bei der Bürgerbeteiligung eine große Rolle. Die Stadt Lörrach hat darum mit der polidia GmbH  Berlin die Internetseite „gestalten.loerrach.de“ entwickelt, die eine Einführung in das komplexe Themenfeld gibt, über aktuelle Veranstaltungen und Aktionen informiert und ab Januar als Online-Werkstatt die Ideen und Ziele der Bürgerschaft den Prozess begleitet.
 

Der dem eigentlichen Prozess vorgeschaltete Prolog soll  einem möglichst breiten Publikum die Idee und die Themen des Leitbildprozesses vorstellen. Hierzu dient die  Visualisierung anhand verschiedenfarbiger Würfel, die den Titel des Prozess  tragen und die drei Leitbildkategorien bildlich transportieren. Die Würfel werden bei verschiedenen Aktionen in der Prologphase eingesetzt. Zu den drei Kategorien finden außerdem Expertenvorträge statt.
 

Insgesamt ist Lutz  wichtig mit dem 130 000 Euro kostenden Prozess, „keine Schubladenware“ zu produzieren und  zu verhindern, dass sich nur „die üblichen Verdächtigen mit den bekannten Positionen“ am Prozess beteiligen. Über die neuen Beteiligungsmöglichkeiten im Internet hofft er, ein breiteres  Meinungsbild  zu erreichen. „Das entstehende Leitbild  wird die Handlungsgrundlage für die Arbeit von Verwaltung und Gemeinderat in den kommenden Jahren sein,“ unterstrich Lutz die Bedeutung des Leitbildprozesses.
 

Seine Richtlinienkompetenz sieht der OB dabei nicht in Gefahr: „Ich habe klare Ideen, wo es hingehen soll, möchte aber auch sehen, wo die Bürgerschaft mehrheitsmäßig steht.“ Dabei gehe es weniger um die Umsetzung konkreter Maßnahmen sondern  um die Entwicklung von „großen Zielen“. Zu große Erwartungen dürften die Bürger aber nicht haben: „Die nächsten  Haushalte werden nicht schön werden“, sagte Lutz im Hinblick auf die Finanzlage. Darum sei es besonders wichtig, den Blick für die wirklich guten Ideen zu schärfen.