Lörrach Genug Platz für Zentralklinikum?

Die Oberbadische
Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Kolpingsfamilie: Oberbürgermeister Jörg Lutz diskutierte über lokale Themen

Oberbürgermeister Jörg Lutz hat kürzlich die Kolpingsfamilie Lörrach besucht. Erörtert wurden kommunalpolitische Themen wie etwa der Leitbild-Prozess, die Wohnungsknappheit, Verkehr und Finanzen.

Lörrach. Lutz würdigte nach der Begrüßung durch Ralf Breisinger das ehrenamtliche Engagement in der Stadt. Nur Dank ihrer Bürger, der Freundeskreise, Kirchen und vielen helfenden Hände könne die Kommune die im vergangenen Jahr stark gestiegene Zuwanderung bewältigen. Obgleich die Zuwanderung rückläufig ist, sei das Problem der dauerhaften Unterbringung nicht gelöst. Große Anstrengungen seien nötig, um Personen mit dauerhaftem Bleiberecht Wohnraum anzubieten. Die planungsrechtlichen Vorgaben machten es nicht leichter, in kürzester Zeit Wohnungen für neue Bürger auf dem ohnehin knappen Wohnungsmarkt zu schaffen, schreibt Wolfgang Krämer für die die Kolpingsfamilie in einer Mitteilung.

Ob für das Klinikum in Lörach sechs Hektar gefunden werden, sei mit Fragezeichen zu versehen

Mit dem nun bald beginnenden Bau der Gemeinschaftsunterkunft in Haagen, den von der katholischen Kirche erworbenen Häusern in Brombach, der Nutzung des Anwesens in der Gretherstraße und der Unterbringung von rund 50 Personen im Bächlinweg sei aber nun ein Lösungsansatz vorgegeben.

2500 Wohnungssuchende führe die Wohnbau Lörrach derzeit – Bauflächen sind dagegen nur in beschränktem Umfang vorhanden. Das sehr wahrscheinliche neue Zentralklinikum und der Neubau des Landratsamt benötigen ebenfalls große Flächen, um diese Vorhaben möglichst in Lörrach zu realisieren. Verhandlungen über die zukünftige Nutzung des MMZ-Geländes werden derzeit geführt – es sei offen, ob eine kombinierte Lösung „Wohnen und Behördenbau“ möglich ist. Ob für das neue Klinikum, das in Lörrach gebaut werden sollte, die benötigte Fläche von rund sechs Hektar zur Verfügung gestellt werden kann, sei mit einem Fragezeichen zu versehen, so Lutz.

Erfreuliches hatte der Oberbürgermeister über die Entwicklung der Arbeitsplätze in Lörrach zu berichten. Die Anzahl sei auf 21 000 gestiegen. Auf Nachfrage bestätigte Lutz, dass das Postamt auch nach dem Umbau des Dienstleistungs-Quartiers in Lörrach bleibt.

Was die finanzielle Lage der Stadt angeht, seien „die fetten Jahre zunächst einmal vorbei“. Obwohl die Einnahmen gut seien, stiegen die Ausgaben enorm. Auf Grund des Rechtsanspruchs in der Kinderbetreuung hätten sich die Kosten auf 7,8 Millionen erhöht. Um alle beschlossenen und teilweise bereits begonnenen städtischen Vorhaben umsetzen zu können, sollen in kommenden Haushalt laut dem Oberbürgermeister fünf Millionen Euro eingespart werden.

In der Diskussion über Verkehr und Mobilität kamen Wünsche und Anregungen zur Sprache. Kritisch mahnte der Vorsitzende der katholischen Sozialstation, Berthold Josko, die geringe finanzielle Beteiligung der Stadt bei der Bewältigung der Aufgaben der Pflegedienste im Gegensatz zu anderen Aufgaben an. Auch in Lörrach seien immer mehr ältere Menschen auf diese Dienste angewiesen. Lutz antwortete mit dem Hinweis, dass dies eine Aufgabe der Kostenträger, sprich der Krankenkassen sei, eine finanziell auskömmliche Basis für diesen Dienst zu schaffen.

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