Lörrach Gewerbe statt Wohnungen

Die Oberbadische
Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Stadtentwicklung: Hugenmatt III als Ersatzfläche fürs Entenbad  vorgesehen / Domizil fürs Museumsdepot?

Flächen sind ein rares Gut in Lörrach, nicht nur fürs Wohnen – auch Gewerbetreibende suchen nach Standorten in der Stadt. Auf der hierfür vorgesehenen Erweiterungsfläche „Entenbad-Ost“ strebt die Verwaltung nun die Ansiedlung eines Zentralklinikums an. Deshalb soll das ursprünglich für Wohnbebauung bestimmte Areal Hugenmatt III möglichst rasch als Gewerbegebiet ausgewiesen werden.

Lörrach. Hierfür muss zunächst der Flächennutzungsplan (FNP) des Gemeindeverwaltungsverbands Lörrach-Inzlingen verändert und ein neuer Bebauungsplan „Gewerbegebiet Brombach Ost“ aufgestellt werden. Das Thema wird am Donnerstag im Hauptausschuss erörtert.

Das Quartier soll als attraktive Option fürs Gewerbe positioniert werden – auch deshalb, weil mit Blick auf die Wohnbebauung alternative Gebiete auf Bühl und Salzert vergleichsweise geeigneter erschienen, so Fachbereichsleiterin Monika Neuhöfer-Avdic in der Sitzungs-vorlage.

Im FNP sind nur noch wenige potenzielle gewerbliche Bauflächen enthalten. Unterdessen läuft bereits die Entwicklung von Hugenmatt IV, wo das Unternehmen Tally Weijl Pläne hat (wir berichteten). Da bereits ein Teil der erforderlichen Gutachten für das notwendige Bauleitplanverfahren vorliege, sei die Entwicklung von Hugenmatt III zügiger zu bewältigen, als dies bei einem neuen Gebiet der Fall wäre, erläutert sie. Und: Sollte das Zentralklinikum nicht nach Lörrach kommen und Entenbad-Ost doch als Gewerbegebiet entwickelt werden, sei der Bedarf an solchen Flächen in der Stadt so groß, dass der in Brombach angestoßene Prozess gerechtfertigt bleibe.

Ehe genaue Aussagen über die Aufteilung in gewerbliche Bauflächen, Verkehrs- und Ausgleichsflächen möglich seien, müssten allerdings Voruntersuchungen aufgegleist werden: etwa die Aktualisierung artenschutzrechtlicher Belange, Fragestellungen zu Abständen von Wohnen zu Gewerbe sowie der Umfang notwendiger Ausgleichsmaßnahmen. Neuhöfer-Avdic: „Diese Werte fließen in einen städtebaulichen Entwurf ein.“ Ein Domizil fürs Depot Wie berichtet, favorisiert Lörrachs Stadtverwaltung die Hugenmatt auch als zukünftigen Standort für das Museumsdepot . Als Zwischenlösung sollen die Objekte auf dem ehemaligen Gelände der Gaba in Tumringen aufbewahrt werden.

Die Verwaltung habe im abgelaufenen Jahr 15 potenzielle Standorte für einen Depot-Neubau geprüft. Als einziger durchweg positiv beurteilter Standort sei letztlich die Fläche in der Hugenmatt übrig geblieben. Ausschlusskriterien bei der Prüfung der Standorte waren etwa Eigentumsverhältnisse von Grund und Boden, die Wasserschutzzone im Grütt, zu geringe Grundstücksgrößen oder Bebauungspläne, die gegen diese Nutzung sprechen. Auch der städtebaulich ambitionierte interfraktionelle Antrag zur Errichtung eines neuen Sammlungsdepots im Aichele-Park sollte nach Auffassung der Stadt nicht weiterverfolgt werden.

„Aufgrund des bestehenden Denkmalschutzes, Belange des Arten- und Umweltschutzes, baurechtlicher und verkehrlicher Einschränkungen sowie eines bestehenden Bebauungsplans aus dem Jahr 2008“ sehe die Verwaltung diesen Standort für ein Museumsdepot kritisch so Fachbereichsleiter Lars Frick in der Sitzungsvorlage.

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