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Lörrach Große Vielfalt kommt an

Die Oberbadische
Auch optisch zeigte der Chor Übereinstimmung und Lockerheit zugleich: Alle trugen Schwarz, doch jeder setzte seinen eigenen farbigen Akzent. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Jahreskonzert: Jazzchor Flat & Co begeistert in der Aula der Waldorfschule

„Just in Time“ hieß das Programm, und genau zur richtigen Zeit waren auch die 38 Sänger des Jazzchors Flat & Co in Bestform und eröffneten ihr Jahreskonzert am Samstag in der Aula der Waldorfschule mit dem gleichnamigen Titel.

Von Rolf Reißmann

Lörrach. Es folgte ein abwechslungsreiches Programm, das viele Facetten bot. Bereits mit „Yakata“ setzten die Sänger einen originellen Akzent: eine finnische Melodie, zu der auch ein finnischer Text gehört. Aber weil die Aussprache für mitteleuropäische Zungen nicht sonderlich geeignet ist, trug der Chor eine „silbenreduzierte“ Fassung vor, wie Dirigent Philippe Rayot erläuterte, der sehr kurzweilig und informativ durch das Programm führte.

Auf der musikalischen Reise durch die Welt legte der Chor Stationen in England, Irland, Schweden und den USA ein. Damit erreichte er eine Vielfalt, die von besinnlichen Liebesliedern bis zum nachdenklichen Song über die Zeit der Sklaverei in Amerika reichte. Gesanglich zogen die Sänger alle Register und bewiesen, dass sie alle Schattierungen des Chorgesanges perfekt beherrschen.

Schnelle und rhythmische Teile wechselten sich zum Teil sehr schnell mit dezenten und langsamen Gesängen ab, selbst in leisen Passagen klang der Chor kraftvoll. Sämtliche Einsätze und Ausklänge gelangen perfekt.

Die Klavierbegleitung übernahm Simon Peter, ein Pianist aus Basel. Leicht und unaufdringlich führte er den Chor, setzte Impulse, spielte aber das Piano nie in den Vordergrund. Dorthin trat er erst bei der Zugabe mit einem Solo, das beim Publikum sehr gut ankam – davon hätte man gerne noch mehr gehört.

Als beim Titel „Sway“ der Dirigent zur Seite trat und dem Chor allein die Bühne überließ, erweckte dies zwar den Eindruck einer Überraschung, doch die saubere Interpretation ohne den Blick auf Philippe Rayot bewies, dass die Sänger auch dieses Stück bis zur Perfektion geprobt hatten.

Seit nunmehr drei Jahren führt Rayot den Chor. „Das war ja schon eine hochtalentierte und bestens eingesungene Truppe, als ich kam“, lobte er seine Sänger. „Aber sie haben mich gut aufgenommen, und wir kommen bestens miteinander aus.“

Vereinsvorsitzender Ingolf Löffler bedankte sich beim Dirigenten für die gute Arbeit, und das Publikum geizte nicht mit Beifall. Mit dem „Night Train“ setzte der Chor einen hörenswerten Scheitelpunkt, außerdem boten die Sänger ihrem Publikum zwei Zugaben.

Indes: Am Rande des Konzert schickte Löffler einen Hilferuf aus: Von den derzeit 38 Stimmen stammen nur neun von Männern. Wer Lust hat, flott und laut, dezent und leise zu singen, dürfe sich gerne an einem Dienstagabend im Nellie Nashorn einfinden, er erhält dann vielleicht im nächsten Jahr auch Beifall. Die rund 160 Zuhörer waren jedenfalls begeistert und nutzten gerne die Gelegenheit, zum Ausklang des Abends noch mit den Chormitgliedern zu plaudern.

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