„Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum“, betont der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Lörrach, Michael Pilgermayer. Für die anstehenden Planungen auf dem ehemaligen MMZ-Gelände hat der Ortsverein in einer Klausurtagung konkrete Forderungen entwickelt. Lörrach. Die SPD begrüßt zunächst ausdrücklich, dass Planung und Bau der Wohnungen durch die Städtische Wohnbau realisiert werden soll. „So sichern wir uns den größten Einfluss auf das Projekt“, betonen die Stadträte Hubert Bernnat und Christiane Cyperrek. Damit sei am besten gewährleistet, dass Wohnungsgrößen realisiert werden, die in Lörrach auch am meisten nachgefragt werden, dass alle Anforderungen wie Spielplätze, Fahrradabstellplätze oder Quartierseinbindung durch Gemeinschaftsräume bestens umgesetzt werden und vor allem, dass die Mieten nicht durch den freien Markt hochgetrieben werden. „Politik und Verwaltung müssen sich bei unserer Wohnungsnot vor allem um die Mitbürger kümmern, die ein durchschnittliches oder unterdurchschnittliches Gehalt beziehen und die sonst fortziehen müssen,“ so der stellvertretende Vorsitzende Philipp Schließer. Wer günstige Mieten will, muss auch kostengünstig bauen, so der SPD-Ortsverein. Ein Einsparpotenzial sieht die SPD bei den Tiefgaragenplätzen. Für einen Stellplatz kalkuliert die Wohnbau mit 30 000 bis 35 000 Euro; in Weil am Rhein rechnet man sogar mit 50 000 Euro. Da das Areal direkt an S-Bahn und Busbahnhof liegt, könne man hier das gesetzliche Minimum von einem Stellplatz pro Wohnung realisieren, ohne die künftigen Bewohner in ihrer Mobilität einzuschränken. „Zusätzliche Stellplätzen treiben Baukosten und Mieten unnötig hoch, wir sind daher für nur einen Stellplatz,“ betonen Pilgermayer und Schließer. Einig ist sich die SPD auch darin, dass auf dem Areal ausschließlich Mietwohnungen gebaut werden sollen. „Eigentumswohnungen können private Investoren bauen. Dieses städtische Grundstück sollten wir nur für den Mietwohnungsbau nutzen“, so Jonas Hoffmann. Der Ortsverein geht sogar noch weiter und fordert, dass mindestens 25 Prozent bezahlbare Mietwohnungen sein müssen, die nach sozialen Kriterien vergeben werden. Darüber hinaus fordert die SPD, dass auch betreute Wohngemeinschaften für pflegebedürftige Senioren entstehen sollen. Zustimmung fand auch die Anmerkung der stellvertretenden Ortsvereinsvorsitzenden Elke Hach: „Mehr Wohnungen bedeuten mehr Menschen und mehr Verkehr. Wir brauchen daher begleitende Verkehrsmaßnahmen, die dafür sorgen, dass wir unsere Lebensqualität behalten – den 15-Minuten-Takt der S-Bahn, eine attraktive Radinfrastruktur, den Citytarif und eine Förderung der E-Mobilität.“