Von Guido Neidinger Lörrach. Die Zukunft des Lörracher Güterbahnhofs darf als gesichert gelten. Der Standort Lörrach steht nicht auf der Liste der Standorte, „an denen die Bedienung eingestellt werden soll“. Die noch bahninterne Liste, die unserer Redaktion vorliegt, ist überschrieben mit dem Titel „Zukunft Bahn@DB Cargo: Wirtschaftliche Optimierung Nahbereich“. Im Klartext heißt das: Rückzug der Bahn beim Güterverkehr aus der Fläche und Konzentration auf weniger Standorte. Auf der Liste sind 26 Güterverkehrsstellen allein in Baden-Württemberg aufgeführt, die geschlossen werden sollen. Andere Berechnungen kommen sogar auf 40 Standorte. Allerdings gibt es auf mehreren Güterbahnhöfen zwei Ladestellen. Noch ist allerdings nichts entschieden. Deshalb bestätigt die Bahn auch nur die Existenz der Streichliste, verweist aber darauf, dass man in diesem frühen Stadium keine weiteren Aussagen mache (wir berichteten). Überschrieben sind die internen Überlegungen der Deutschen Bahn folglich auch mit: „Vorbehaltlich der Diskussion mit Kunden, Gremien und Politik“. Dass die Bahn ihre Pläne nicht immer kompromisslos durchzieht, durfte auch Lörrach vor gut zehn Jahren erleben. Damals wickelte die Firma Kraft Foods (heute Mondelez) ihren Warenverkehr zu einem großen Teil über die Schiene ab. Das Unternehmen besitzt einen eigenen Bahnanschluss. So kamen Kakaobohnen für die Schokoladenherstellung von Bremerhaven auf der Schiene nach Lörrach. Aufgrund der ständig steigenden Frachtkosten für den Bahntransport sah sich das Unternehmen schließlich gezwungen, nicht nur den Versand, sondern auch die Warenanlieferung auf die Straße zu verlegen. Nach uns vorliegenden Informationen sollte damals auch die Holzverladung von Lörrach abgezogen werden. Albbruck bot die Bahn als Alternativ-Verladebahnhof an. Doch Proteste der Kunden und vor allem des Landrats führten zu einem Rückzieher der Bahn. Folglich blieb die Holzverladung bis heute in Lörrach.