Lörrach Gute Schule für Viele – nicht für Alle

Die Oberbadische
Neue Schüler wurden im Tiefhof begrüßt. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Schule: Über 450 Schüler an der Albert-Schweitzer-Schule /  Fünftes Jahr als Gemeinschaftsschule

In der Lörracher Nordstadt startete die Albert-Schweitzer-Schule vergangenen Montag in ihr fünftes Jahr als Gemeinschaftsschule – das erste Schuljahr mit Abschlussprüfungen. Schulleiter David Weber und sein Stellvertreter Rainer Eisenkolb begrüßten gemeinsam mit ihrem Team die Schüler der Lerngruppen zwei bis vier und sechs bis neun im Tiefhof.

Lörrach. Vergangenen Mittwoch wurden die neuen Fünftklässler begrüßt, letzten Samstag die neuen Erstklässler eingeschult: Die Albert-Schweitzer-Schule wächst weiter und ist nun in der Grundschule und der Jahrgangsstufe 9 zweizügig, in allen weiteren Stufen der Gemeinschaftsschule dreizügig. Und das Kollegium wächst mit: Insgesamt 44 Lehrer fördern und fordern die nun über 450 Schüler.

Die Albert-Schweitzer-Schule geht in ihrer Entwicklung konsequent die nächsten Schritte weiter, was die eine oder andere notwendige Änderung oder Neuerung mit sich bringt. So wurde das Hauptgebäude auf allen Ebenen zur Ruhezone erklärt. Dort arbeiten von nun an die Schüler der Gemeinschaftsschule an ihren individualisierten Aufgaben. Die Zielmarke ist die Verwirklichung des eigenen Potenzials.

Des Weiteren steigt die Schule in die Digitale Lernplattform DiLer ein. DiLer erleichtert die Erfassung des Kompetenzstandes der Schüler, die alltägliche Schülerdokumentation, die Erstellung von „Zeugnissen“ und „Lernentwicklungsberichten“, aber auch – und das ist der Schulgemeinschaft besonders wichtig – die Kommunikation und Information zwischen Lehrkräften und Eltern.

Schlussendlich bemüht sich die Schule um eine deutlichere Schärfung ihres Profils und um Klarstellung der für sie spezifischen „Zugangsvoraussetzungen“: Einerseits ist für das erfolgreiche Miteinander- und Voneinander-Lernen eine sogenannte „Drittelparität“ sinnvoll, also eine möglichst gleichmäßige Durchmischung von Schülern, die auf grundlegendem, mittlerem und erweitertem Niveau lernen. Mit Blick auf die frisch eingeschulten Fünftklässler sieht man sich hier bereits auf gutem Wege.

Andererseits erfordern die eher offenen, personalisierten Lernsettings ein höheres Maß an Selbstorganisationsfähigkeit, eine positiv-motivierte Lern- und Arbeitshaltung sowie das unbedingte Einhalten der gemeinsamen „Spielregeln“. Hier zeigt sich die besondere „Leistungsorientierung“ der Gemeinschaftsschule – einer guten „Schule für Viele“, aber sicher nicht „für Alle“.

Vor dem Hintergrund der momentan anstehenden Diskussionen um die Sekundarschullandschaft in Lörrach und insbesondere um die Einrichtung eines weiteren Gymnasiums und einer weiteren Realschule in Brombach betont die Albert-Schweitzer-Schule die Wichtigkeit des Erhalts eines deutlich benannten, starken Werkrealschulstandortes.

Vor einigen Jahren standen in den Lörracher Schulen pro Jahrgang rund 300 Plätze für Schüler zur Verfügung, die auf dem grundlegenden Niveau arbeiten und den Hauptschulabschluss anstreben. Schon durch die Weiterentwicklung der Albert-Schweitzer-Schule zur Gemeinschaftsschule und die „Abwicklung“ der Neumattschule ist diese Zahl bereits deutlich abgesunken.

Die Umwandlung der Hellbergschule zur Realschule sieht man deshalb kritisch und baut zumindest darauf, dass die Thematik in den städtischen Gremien nochmals umfassend und mit allen Auswirkungen beleuchtet wird, heißt es in einer Pressemitteilung der Albert-Schweitzer-Schule.

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