Hauingen lehnt Planung ab

Der Hauinger Ortschaftsrat lehnte die von der Stadt betriebene Friedhofsentwicklungsplanung einstimmig ab. Kurze Wege im Ort für Trauernde sollen erhalten bleiben.

Von Gerd Lustig

Lörrach-Hauingen. Die Hauinger lieben ihren Friedhof und wollen daher auch künftig ihre eigene Bestattungsstätte und auch eine Abdankungshalle behalten. Ebenso soll es die notwendigen Sanierungsmaßnahmen und Reparaturen im bestehenden, 8600 Quadratmeter großen Friedshofsareal geben, hieß die einstimmige Meinung in der jüngsten Sitzung im Ortschaftsrat.

Hintergrund ist die aktuell von der Stadtverwaltung betriebene Friedhofsentwicklungsplanung, in der ergebnisoffen in einer rund 25 000 Euro teuren Untersuchung nach Einsparungen und Veränderungen gesucht wird, um die Friedhöfe zukunftsfähig für die nächsten 50 Jahre zu machen. Mit Ergebnissen werde in etwa einem Jahr gerechnet, erläuterte Ortsvorsteher Günter Schlecht. Am heutigen Donnerstag tagt der Asschuss für Umwelt, Technik, Bildung und Soziales nichtöffentlich zu dem Thema. Am 19. November steht die Thematik dann im Gemeinderat zur Diskussion an.

Hatte der Ortschaftsrat noch diesem Arbeitsauftrag an die Gremien bei fünf Ja- und drei Nein-Stimmen zugestimmt, lehnte der Rat dann aber einhellig die zweite Entscheidungsvorlage ab, und da vor allem den Passus, dass „die Investitionen und Bauunterhaltungsmaßnahmen auf den Lörracher Friedhöfen in den Wirtschaftsjahren 2016/17 auf das zur Verkehrssicherung notwendige Mindestmaß und Kleinstreparaturen reduziert wird“.

Stattdessen folgte das Gremium dem Vorschlag von Ortsvorsteher Günter Schlecht und verständigte sich auf folgenden Wortlaut:“ Die Investitionen und Bauunterhaltungsmaßnahmen ….. werden auf notwendige Maßnahmen und Reparaturen reduziert. Dennoch ist die Verkehrssicherungspflicht zu gewährleisten und die Friedhöfe in einem gepflegten Zustand zu erhalten.“

Trend geht zur Feuerbestattung

„Die eigene Tradition der Friedhöfe wird hier mit Füßen getreten“, formulierte Hans-Dieter Böhringer (SPD) seine Ablehnung.

Gerd Turowski (CDU) hält es für gefährlich, den Unterhalt auf ein Minimum zu reduzieren. Ralf Renckly (Freie Wähler) riet „zum Aufpassen“. „Den Friedhof antasten ist unmöglich, da lohnt es sich zu kämpfen“, machte Jürgen Weltin (CDU) deutlich. „Bei einem Ort für die Trauerarbeit darf man nicht nur die Kosten sehen, Friedhöfe sind Teil unserer Kultur“, betonte Annette Bachmann-Ade (SPD).

Und auch Ralf Matje (Freie Wähler) sowie Eva Petersik (SPD) sind der Erhalt des Friedhofs wichtig. „Kurze Wege im Ort für Trauernde müssen erhalten bleiben“, so Petersik.

Mit Blick auf den aktuellen Trend von der Erd- zur Feuerbestattung war sich der Ortschaftsrat allerdings einig, dass künftig in Hauingen eine Erweiterung des Friedhofs nicht mehr notwendig ist und auch die einst vorgesehenen Erweiterungsflächen in nördlicher Richtung nicht gebraucht werden.