Lörrach Hauingen noch nicht

Die Oberbadische

Lärmaktionsplan im Ortschaftsrat

Von Peter Ade

Lörrach-Hauingen. Der Ortschaftsrat Hauingen begrüßt die Erarbeitung eines Lärmaktionsplanes für das Straßennetz im Stadtgebiet. Nach Vorstellung des Plans in den politischen Gremien werden die Bürger in einem zweiten Beteiligungsverfahren erneut eingebunden.

Zum Auftakt des Verfahrens findet am 6. Februar eine öffentliche Info-Veranstaltung mit der für die Lärmaktionsplanung in Baden-Württemberg zuständigen Staatssekretärin Gisela Splett statt.

Seitens der Stadt erläuterte Arne Lüers dem Ortschaftsrat die Ausgangslage. Aufgrund der großen Gesundheitsbelastung vieler Menschen durch Lärm, insbesondere durch den Verkehr, habe die Europäische Gemeinschaft 2002 die Umgebungslärmrichtlinie verabschiedet. Auf nationaler Ebene sei vorgeschrieben, die Geräuschbelastung zu dokumentieren.

In Lörrach betrifft dies die A 98 zwischen der Anschlussstelle Kandern und Lörrach Ost, die B 317 zwischen der nördlichen Gemarkungsgrenze und der Dammstraße sowie von der Dammstraße zur westlichen Gemarkungsgrenze (Zollfreie Straße) und die L 141 von der Anschlussstelle Lörrach Ost zur B 317. Außerdem müsse Lörrach weitere stark befahrene Straßen (täglich über 8000 Kraftfahrzeuge) in den Lärmaktionsplan aufnehmen.

„Lärm und Verkehr sind Fakt“, bedauerte Ortsvorsteher Günter Schlecht, dass Hauingen im vorliegen Entwurfspapier ausgeklammert werde. Im Dorf höre man „sehr wohl“ den starken Autoverkehr der B 317 aus dem Bereich des Hauinger Troges.

Hinzu komme das „zumindest subjektive Empfinden“ vieler Menschen, dass der innerörtliche Durchgangsverkehr auf der Unter- und der Steinenstraße zugenommen habe. Es müsse untersucht werden, ob die Einführung von „Tempo 30“ in der Ortsdurchfahrt Brombach zu einer Mehrbelastung in Hauingen geführt habe.

Hans-Dieter Böhringer (SPD) unterstrich diese Darstellung. Seine Fraktionskollegin Annette Bachmann-Ade verwies darauf, dass Hauingen neben Ziel-Quell-Fahrten zusätzlichen Verkehr aus dem Kandertal verkraften müsse. Viele Autos kämen über den „Wittlinger“, um nicht über den stark frequentierten Knotenpunkt „Hasenloch“ ins Wiesental fahren zu müssen.

„Wir leben in Hauingen weitgehend ruhig, dennoch muss die Steinenstraße untersucht werden“, erklärte Gerd Turowski (CDU). Sein Fraktionskollege Jürgen Weltin bezeichnete den Lärmaktionsplan als „Geldschleuder“, da er laufend aktualisiert werden müsse: „Wenn Zahlen vorliegen, sind sie gleich wieder überholt“, befürchtet Weltin, dass „noch lange nichts geschieht“.

Ralf Renckly (Freie Wähler) bedauert, dass die Erfassung von Zuglärm mittlerweile in der Kompetenz des Eisenbahnbundesamtes und nicht mehr bei der Kommune liege. Im Lärmaktionsplan seien daher keine Maßnahmen im Schienenverkehr enthalten.

„Die ermittelten Werte werden nicht gemessen, sondern nach einem standardisierten Verfahren berechnet“, erläuterte Arne Lüers. Der Vorteil sei, dass sie keine zeitlich und räumlich begrenzten Ergebnisse brächten. Zudem flössen alle wesentlichen Faktoren wie zu Beispiel Art des Straßenbelags, Gebäudehöhe und Abstand der Gebäude zur Straße mit ein.

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