Lörrach Hauptamt soll das Ehrenamt stützen

Die Oberbadische
Thomas Schmidt, Sonja Summ und Thomas Wamsler (v. l.) wollen die Jugendarbeit des Stadtjugendrings weiter stärken. Foto: Waßmer Foto: Die Oberbadische

JugendarbeitStadtjugendring in mehreren Projekten aktiv / Enttäuschung über Absage der Stadt

Vor gut einem Jahr präsentierte der Stadtjugendring Lörrach eine neue Initiative zur Stärkung des Ehrenamts. Über den Fortschritte der Aktion berichteten Vorsitzende Sonja Summ und Vorstandsmitglied Thomas Wamsler am Mittwoch in einem Pressegespräch.

Von Silvia Waßmer

Lörrach. Im Mittelpunkt des Projekts stand die Schaffung einer hauptamtlichen Teilzeitstelle, die die operativen Funktionen der Mitgliedsvereine und -verbände koordinieren und die ehrenamtlichen Führungsmitglieder entlasten sollte.

Zudem stellte Thomas Schmidt vom Landesjugendring in Stuttgart ein Modellprojekt vor, in das auch der Lörracher Dachverband der Jugendarbeit integriert werden soll.

Seit der Präsentation der Initiative „Zukunft Ehrenamt“ habe der Vorstand des Stadtjugendrings das Projekt den Parteien der Stadt, Oberbürgermeister Jörg Lutz sowie dem zuständigen Fachbereichsleiter vorgestellt, berichtete Wamsler. Es folgten ein Antrag an den Gemeinderat, Gespräche und einige Forderungen wie etwa diejenige, auch anderweitig Geld für das Ansinnen heranzuschaffen. „Es ist uns gelungen, 75 Prozent des Geldes zusammenzubringen“, sagte Summ, und Wamsler ergänzte: „Wir haben alle Auflagen erfüllt.“ Umso enttäuschter war der Vorstand, als die Stadt nach den Sommerferien ihre finanzielle Unterstützung verweigerte. Dabei sei es nicht nur um die Ablehnung der Gelder für eine hauptamtlichen Teilzeitstelle gegangen, erklärte Summ – der Stadtjugendring hatte auch um eine Erhöhung der seit 15 Jahren konstanten Fördergelder angefragt.

Da der Dachverband inzwischen weitere Mitglieder gewinnen konnte – wie zum Beispiel die Narrengilde –, stehe für die einzelnen Vereine und Verbände nämlich weniger Geld pro jugendlichem Mitglied zur Verfügung. Insgesamt umfasst der Stadtjugendring derzeit 22 Vereine und Verbände mit circa 2300 Jugendlichen.

„Wir werden unserer Mitgliederversammlung vorschlagen, die Teilzeitstelle dennoch auszuschreiben“, sagte Wamsler. Sei sie doch ein gutes Jahr finanziert und zudem „eine Möglichkeit, zu zeigen, dass es Sinn macht, eine solche Stelle zu haben“.

Darüber hinaus beteiligt sich die Organisation an drei weiteren Projekten. So ist sie in der Jugendkulturwerkstatt aktiv und hat für ihr Projekt „Gemeinsam sind wir bunt“ einen Zuschlag im Bereich Bildungsförderung erhalten. „Wir müssen schauen, in welcher Qualität wir dies durchführen können“, sagte Summ in Hinblick auf die finanzielle Absage der Stadt.

Außerdem wird der Lörracher Stadtjugendring wahrscheinlich Teil des Modellprojekts des Landesjugendrings zur Stärkung des Ehrenamts. „Wir wollen vor Ort funktionierende Jugendringe haben“, betonte Bildungsreferent Schmidt und erklärte, dass bei dem Projekt an Modellregionen ausprobiert werden soll, was Jugendringe vor Ort brauchen.

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