61 Künstler mit 91 Werken in einer Ausstellung – kann das gut gehen" Es kann. Den drei Kuratorinnen Hanna Benndorf, Sigrid Schaub und Gabriele Menzer ist es gelungen, mit viel planerischem und handwerklichem Aufwand im Lörracher Dreiländermuseum eine ästhetische und sinnmachende Hängung und Positionierung der künstlerischen Arbeiten zu schaffen. Von Gabriele Hauger Lörrach. Die aktuelle Schau unter dem inhaltsreichen und viel Interpretationsspielraum lassenden Titel „Hülle und Fülle“ wird heute Abend eröffnet. „Die haben hier ein kleines Wunder vollbracht“, freute sich VBK-Vorsitzende Marga Golz beim gestrigen Pressegespräch. „Das war wirklich eine Herausforderung“, betonen die Ausstellungsmacherinnen unisono. „Bei der Hängung muss man quasi mit den Augen fühlen, es braucht Erfahrung und Gefühl“, so Gabriele Menzer. Das eingespielte Kuratoren-Team hat dabei Sensibilität und sicheres Gespür bewiesen. Klare Sichtlinien, Freiräume und ruhig komponierte Ausstellungsbereiche sorgen dafür, dass der Besucher sich angesichts der Fülle nicht überfordert fühlt. Eingefangen wird der Besucher sogleich von der geballten Farbkraft und plastischen Intensität, die das großformatige Rosenbild von Marga Golz verströmt, das auch die Einladungskarte zur Ausstellung ziert. Rosen in Vielfalt und Fülle, umhüllt von einer durchsichtigen Folie: Dies ist nur ein Beispiel für die künstlerische Umsetzung des Ausstellungsthemas. Dieses war Vorgabe für alle VBK-Mitglieder, die sich im Vorfeld für die Ausstellung bewerben mussten. Das Kuratorenteam hat daraus 91 Arbeiten ausgewählt, die fast ausschließlich speziell zum Ausstellungsthema geschaffen wurden. Manche der Arbeiten greifen nur das Thema „Hülle“ oder „Fülle“ auf, viele kombinieren es auf ganz individuelle Weise. Herangehensweise und Stilvielfalt sind enorm: Gezeigt werden Malerei und Fotografie, Installationen und Skulpturen. Der Titel „Hülle und Fülle“ erwies sich dabei als äußerst sensibel und ließ viel Freiheit für Fantasie. Hülle und Fülle bedeuten ursprünglich Kleidung und Nahrung. Sie stehen aber auch für Schutz und Abgrenzung, für Vielfalt und Menge, für Fruchtbarkeit und Abwechslung, gar für Poesie. Je länger man in den Titel hineinhört, desto mehr Assoziationen werden geweckt. So ging es wohl auch den Künstlern, deren schöpferische Kraft die Ausstellung widerspiegelt. Beteiligt sind viele in der hiesigen Kunstszene bekannte Namen, auch Schweizer und französische Künstler sind mit dabei: Von Elke Aurich, Bettina Bohn, und Christoph Geisel über Helmut Hruschka, Heike Mages und Ulrika Olivieri bis Sylvie Sahlmann, Max Sauk und Bernd Warkentin reicht die lange Namensliste. Gast ist Astrid J. Eichin, die sich mit dem Thema „Hülle und Fülle“ schon lange künstlerisch auseinandersetzt (siehe auch Seite Regio-Kultur). n  VBK-Ausstellung „Hülle und Fülle“: bis 12. Juni; Vernissage: heute, 19 Uhr, Dreiländermuseum