Von Michael Werndorff Wer hin und wieder auf den Wanderwegen des Schwarzwaldvereins unterwegs ist, läuft kaum Gefahr, sich zu verlaufen. Allein auf Lörracher Gemarkung gibt es 98 Kilometer Wegstrecke, die bestens markiert und beschildert ist. Um die kümmern sich die ehrenamtlichen Wegewarte Manfred Helm und Willi Becherer. Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust. Zwar macht sich der demografische Wandel auch hier bemerkbar – die Wandertouren sind kürzer geworden –, dennoch begeben sich nach wie vor viele Naturfreunde auf Schusters Rappen und erkunden die Region auf Wegen, die Teil eines Netzes von insgesamt 23 000 Kilometern Länge sind. „Die kleinen Schilder sind an allen Knotenpunkten, Verzweigungen und für den Wanderer wichtigen Standorten aufgestellt“, sagt Manfred Helm, der zweimal im Jahr alle Schilder kontrolliert und gegebenenfalls repariert. Denn mit Vandalismus habe man immer wieder zu tun, erklärt Willi Becherer. „Um die vier Millimeter starken Aluminiumbleche zu verbiegen, muss man sich ganz schön anstrengen. Wir fragen uns dann immer, welche Kräfte hier wohl gewirkt haben müssen.“ In der Regel geht es aber darum, die Schilder sauber zu halten. Doch selbst das ist mit viel Arbeit verbunden, die ehrenamtlich geleistet wird. 185 Wegweiser an 65 Standorten wollen gewartet, Schrauben angezogen oder Schilder von Moos und Flechten befreit werden. Hierfür ernten die beiden Wegewarte viel Lob und Anerkennung. „Wir erhalten regelmäßig Briefe von Wanderern, die sich für unser Engagement bedanken. So hat uns vor einigen Jahren eine ältere Dame mit den Worten ,damit Ihr bei Kräften bleibt’ eine Vesper spendiert. Das freut uns, schließlich geben wir uns viel Mühe.“ Das neue Wanderwegekonzept wurde im Jahr 2000 nach Schweizer Vorbild und auf Initiative des Schwarzwaldvereins vereinheitlicht, seither sorgen weiße Schilder und Wegzeichen, farbige Rauten, für Orientierung. „Wenn man erst einmal die Systematik begriffen hat, ist die Beschilderung eine super Sache“, erklärt Helm, der an der Auswahl der Markierungspunkte beteiligt war. Denn die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins haben nicht nur die Wanderwege vorgeschlagen, sondern auch die Stellen, an denen die Schilder stehen sollen. Aber nicht nur das: Manfred Helm hat noch bis vor kurzem massive Holzbänke angefertigt, die er an exponierten Lagen aufgestellt hat. Die werden zur Freude der Wanderer vom Forstamt gepflegt, das auch für die Sicherheit der Wege verantwortlich ist. Umgestürzte Bäume fallen nämlich nicht in den Aufgabenbereich der Wegewarte des Schwarzwaldvereins.