Lörrach In Lörrach kaum Perspektiven

Die Oberbadische
Aufsichtsratsvorsitzende Ute Lusche und Vorstand Jürgen Kern ehrten (Mitte, v.l.) Horst Kottke und Kurt Blank für 50-jährige BG-Mitgliedschaft. Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Baugenossenschaft Familienheim: Blick richtet sich nach Weil und ins Wiesental

Von Peter Ade

Lörrach. Gut aufgestellt präsentierte sich die Baugenossenschaft (BG) Familienheim Lörrach bei ihrer 61. Mitgliederversammlung am Dienstag. Da in allen Bereichen solide gewirtschaftet wurde, ergab sich zum 31. Dezember 2014 ein Bilanzgewinn von 27 580 Euro.

Der von den Mitgliedern einstimmig genehmigte Gewinnanteil wurde von Vorstand und Aufsichtsrat auf 2,5 Prozent (ausgehend von 23 229 Euro) festgelegt.

583 Genossenschaftsmitglieder zeichnen zurzeit 4536 Geschäftsanteile zu je 210 Euro. Die Bilanzsumme betrug Ende des vergangenen Jahres 17,850 Millionen, das Anlagevermögen 16,147 Millionen Euro. Das Geschäftsguthaben wird mit 1,011 Millionen Euro ausgewiesen, die Rücklagen betragen 5,244 Millionen Euro.

Hinter den Zahlen stecken stattliche Werte: 393 Wohnungen insgesamt, die meisten davon in Lörrach (241) sowie in Weil am Rhein (92), Grenzach-Wyhlen (24), Schopfheim (15), Schönau (12) und Hausen im Wiesental (9); dazu 18 Garagen und 205 Einstellplätze. Die durchschnittliche Grundmiete für Wohnungen liegt bei 6,55 Euro je Quadratmeter (Vorjahr: 6,26 Euro).

Vorstand und Geschäftsführer Jürgen Kern verwies in der von der Aufsichtsratsvorsitzenden Ute Lusche geleiteten Mitgliederversammlung auf umfangreiche bauliche Aktivitäten, darunter die weitere Modernisierung in der Riedlistraße 25-27a in Weil am Rhein, wo mittlerweile 1,74 Millionen Euro investiert wurden.

Durch eine zentrale Pellet-Heizanlage wurde in den Lörracher Häusern Hartmattenstraße 39-41 die energetische Sanierung in die Wege geleitet. An der Brombacher Straße 68 wurden Kellerdecken gedämmt und Fenster erneuert. Neue Stellplätze gab’s an der Stöckmattenstraße in Haagen und an der Lachenstraße in Schönau. Insgesamt investierte die BG im vergangenen Geschäftsjahr 653 000 Euro.

Kern bedauert, dass es in Lörrach „zumindest kurzfristig“ keine Perspektive für Neubauten im Sinne der sozialen Ausrichtung der Genossenschaft gebe. Das Interesse der BG richte sich deshalb ins Wiesental und nach Weil am Rhein, wo 36 weitere Wohnungen „angedacht“ seien.

Kritik übte der Geschäftsführer an der ablehnenden Haltung der Stadt gegenüber dem BG-Vorschlag, im Haagener Baugebiet „Belist“ als Beitrag zur so genannten Nachverdichtung jeweils ein Stockwerk mehr als geplant zuzulassen.

Da die BG weiterhin Neubau betreiben wolle, gehe der größte Teil des Jahresüberschusses in Höhe von 438 000 Euro – bis auf die Summe zur Ausschüttung – in die Rücklagen. Der Gewinnanteil von 2,5 Prozent liege erheblich über den Zinsen einer jährlichen Geldanlage bei Banken, er zeige aber dennoch, „dass wir das Geld für Neubaumaßnahmen benötigen“, erklärte Kern.

Der später wiedergewählte Aufsichtsrat mit der Vorsitzenden Ute Lusche, deren Stellvertreter Klaus Jost und dem Kassierer Martin Teske, bestätigte als Kontrollorgan die solide Arbeit des Unternehmens. Da alle unabhängigen Prüfungen tadellose Ergebnisse brachten, war die einstimmige Entlastung der Gremien auf Antrag von Dietrich Reissmann reine Formsache.

Für 50-jährige BG-Mitgliedschaft wurden Horst Kottke und Kurt Blank geehrt. Herzlich gedankt wurde dem früheren Lörracher Stadtbaudirektor Klaus Stein, der nach 35 Jahren aus dem BG-Vorstand ausgeschieden ist (wir berichteten).

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